Unser Afrikareise-Tagebuch mit einigen Bildern
13.11.2008 Unsere Reise beginnt nun endlich. Fabienne bringt uns zum Bahnhof Gossau. Letzte Umarmungen und gute Wünsche und ab geht es Richtung Flughafen. Einen gehörigen Aufpreis bezahlen wir für unser Golfgepäck. Na ja, noch haben wir ja Geld. Nach dem CheckIn geniessen wir unser letztes Abendessen auf Schweizerboden. Die Makkaroni sind aber verbrannt bemerkt Roland. Ich denke, sie sind in Ordnung. Auf einmal brennt die Serviette, ach so daher kommt der Geruch. Der Kellner rettet uns….
Aufruf der Passagiere Waldburger. Unser Gepäck wird durchsucht, man findet die Benzinlampe für unsere Safari. Diese wird nicht mitbefördert. Wir haben die Wahl, entweder wir zahlen CHF 150.00 Einlagerungskosten, oder sie wird kostenlos entsorgt. Ha, das ich nicht lache, entsorgt, da erhält einer eine gute Gartenlampe. Aber Sicherheit geht vor. Sorry Reni und Stefan aber CHF 150.00 erscheint uns doch zuviel, wir ersetzen euch die Lampe selbstverständlich nach unserer Rückkehr. Gut hatte der Benzinkocher keinen Platz mehr. Hoffentlich können wir bald fliegen.
Pünktlich starten wir dann Richtung Frankfurt.
14.11.2008
Der Flug war ruhig und wir sind in Capetown um 11.30 Uhr Ortszeit (1 Stunde voraus) gelandet. Mit dem Mietwagen (Toyota Yaris) geleitet durch unser Navi fahren wir zur Gastfamilie. Pieter Pienaard wohnt mit seinem Partner, er heisst ebenfalls Pieter , 5 Rehpinschern und Papagei George an der High Level Road im Bezirk Green Point. Wir bekommen ein schönes Zimmer mit einer herrlichen Aussicht auf den Ozean, Waterfront und dem neuen WM-Stadion. Zudem sind noch weitere „Studenten“ hier zu hause. Roland 1 aus der Schwiiz, Marcella aus der Tschechischen Republik und Cecile aus Frankreich. Das Abendessen nehmen wir gemeinsam ein. Rosie das Hausmädchen verwöhnt uns mit südafrikanischen Spezialitäten. Bis jetzt ist alles fabolous, not nice, 1. Lektion von Pieter, nice is terrible.
15.11.2008
Heute haben wir ein paar Golfplätze abgeklappert, Cape Town besitzt ja einige. Wir werden sicherlich den passenden finden, um zu spielen. Für uns einer der schönsten Strände in CT ist der Bloubergstrand. Der Wind bläst einem ganz schön um die Ohren, für den Kitsport ein echtes Paradies. Wir geniessen den herrlichen Ausblick auf den Tafelberg, die Skyline und essen unser mit Sand paniertes Sandwich.
16.11.2008
Heute haben wir die neuapostolische Kirche in Silvertown besucht. Diese Kirche fasst 1‘200 Personen, im Chor haben sicherlich 200 Sänger mitgewirkt, schade dass ihr es nicht hören konnten. Es hat uns sehr berührt.
Anschliessend sind wir zur Walbeobachtung nach Hermanus gefahren, ca 100 km von CT entfernt. Wir hatten Glück. Ein paar Walkühe mit ihren Babys sind ein paar wenige Meter von uns entfernt vorbeigeschwommen. Die Impressionen seht ihr ja…
17.11.2008
The first schoolday. Nervosität ist spürbar. Wir erhalten einige Instruktionen und werden dann den entsprechenden Klassen zugeteilt. In Roli ‚s Klasse sind 5 Studenten, Angola, Argentinien, Japan, Südkorea und Libyen. In meiner Klasse ist die tschechische Republik mit Zdanek vertreten, ein lustiger Typ, Sora Leex aus Südkorea, sie hat sich vorgenommen die Zeit in Kapstadt zu verschlafen, auf alle Fälle hört man nicht viel von hier, zwischendurch wird sie durch unsere Rufe wieder wachgerüttelt. Victor aus Angola, Birka und Jens aus Germany und Erik aus der Schwiiz. Von meiner Seite aus kann ich nur positives berichten. Unsere Lehrerin Jamilla ist so taff und witzig, der Unterricht ist spannend und vorallem sehr lustig. Mit der Grammatik happert es ja böse, doch mein Motto enjoy it.
Die Hausaufgaben erledige ich nach unserem 1. Golfspiel in Rondebosch, einer der Golfplätze inmitten CT. Roli ist schon ein richtiger Creak im Linksfahren, also ich werde hier keinen Meter fahren. Aber wir sind sehr dankbar, dass alles so gut klappt und vieles unsere Erwartungen übersteigt. Die Sonne lacht einem morgens um 7.00 Uhr direkt ins Gesicht, es ist warm, die Leute sind sehr freundlich und die Stadt ein Traum. Ok, ich höre jetzt auf…..
18.11.2008
Nach einem weiteren harten Schultag gehen wir an die Clifton Beach und geniessen die Sonne und den wundervollen Blick aufs Meer. Es ist ein sehr windiger Tag in CPT. Übrigens die Tuna Fish bred’s von Starsubs sind verry delicious. Habe ich euch schon über die 5 kleine Hunde (Rehpinscher) von unserem Gastvater erzählt. Beim Abendessen betteln sie und nach dem Essen sitzen sie dir auf dem Schoss „verry nice!“
19.11.2008
Heute ist ein heisser Tag angesagt, 28 Grad kein Wind. Heiss ist es auch in unseren Köpfen, Grammatik pauken, wenn draussen die Sonne scheint ist doch schwieriger als wir angenommen haben. Am Nachmittag stressen wir zum Golfplatz, Roland und ich müssen in dieser Hinsicht noch viel lernen. Relaxed sein ist gar nicht so einfach, aber wir versuchen es morgen wieder, ok.
20.11.2008
Shopping in the City bei 32 Grad Hitze. Für Roli haben wir Shorts und und T-Shirts gefunden, Marisa hat nichts gefunden. Total müde sind wir am Abend nach Hause gekommen. Zum guten Glück haben wir unser Auto sofort im 5stöckigen Parkhaus wiedergefunden. Das Abendessen war gut, es gab Lamm mit Kartoffeln. Wie immer hat Pieter nach dem Abendessen mit seinem Papagei geschmust.
21.11.2008
Die erste Woche in der Schule haben wir überstanden, nun kommen zwei schulfreie Tage, judihui… keine „homeworkings“. Und noch ein Highlight, endlich klappt das Hochladen unserer Fotos. Am Nachmittag spielen wir ganz relaxed auf dem King David Golfplatz. Dies ist der älteste Golfplatz in CT, mit einem wunderschönen alten Baumbestand. Der Score war ganz ok. Unser Abendessen geniessen wir an der Waterfront im Bahia’s. Eine riesige Seafoodplatter nur vom feinsten. Lobster, Tintenfisch, gegrilltem frischem Shellfisch, Baby-Langusten usw. und dazu einen feinen südafrikanischen Weisswein. Wir geniessen…..
22.11.2008
Heute machen wir einen Ausflug durch das Wine-Land am Western Cape. In der Schweiz schneit es, hier in CT regnet es leicht und es ist kühl, ca.15 Grad . Unser Ausflug beginnt zuerst durch das schöne Constantia Valley, Muizenberg und dann Tafelsit. In Tafelsit wurde unsere grösste Kirche mit ca. 3'000 Plätzen gebaut. Eine Putzequipe reinigt grad die Kirche, sodass wir rasch einen Einblick von deren Grösse bekommen. Die Kirche steht in der Nähe der grossen Townships. In den Townships lebt der grösste Teil der schwarzen Bevölkerung. Wir sind sehr beeindruckt, wie diese Menschen trotz dieser Armut und Elend glücklich und so voller Warmherzigkeit sind. Anschliessend fahren wir zu unserem Autovermieter „Caprivi Hire“. Wie ihr ja wisst, reisen wir ab dem 13. Dezember dann mit einem Toyota Jeep inkl. Dachzelt nach Botswana und Namibia. Ein Riesengefährt!! Der Geschäftsführer JP und seine Tochter Andrea, ursprünglich aus Deutschland, feiern gerade die Einweihung eines eigenen „Kindergarden“ und so können wir an der Party gleich teilnehmen. Wir essen „Swam“ bei uns würde man sagen Lammkebab. Schmeckt wirklich lecker. Wir verabreden uns auf den 13. Dezember zur Uebergabe.
So jetzt wollen wir aber zu einem Wine-Tasting. In Franshoeck geniessen wir auf dem Weingut „Grand Provence“ edle Tropfen und geniessen die Aussicht auf die umliegenden Weinberge. Ein wenig beduselt fahren wir entlang der Wine-Route weiter. Die Landschaft ist wahnsinnig schön, und man hat einen Weitblick über alle Täler. Das Abendessen wollten wir in der Buitenvergrachting, ebenfalls ein Weingut mit speziellem „Cellar-Tasting“ einnehmen, dort platzen wir mit unserem Tenue, siehe Foto in eine Hochzeitsgesellschaft. Wir werden zwar freundlich empfangen , es wäre doch besser ein anderes Mal wiederzukommen. Ganz bestimmt und dann aber mit Krawatte…
23.11.2008
Mit wenig Schlaf (worst traffic in the night) stehen wir auf und suchen die Neuapostolische Kirche in Milnerton. Nach einem Gottesdienst in englisch und africaans gehen wir zum Flohmarkt Milnerton. Unglaublich, was man hier alles kaufen kann! Ein uralter PC für 50 Rand oder Werkzeug für 5 Rand, braucht jemand noch eine TV Fernbedienung (Auswahl ca 200 Sorten)….. Auch Apothekerhelferinnen braucht es keine in ZA, gut ausgebildete Black Nursery bieten von Berocca über Supradyn, Kondome oder vom Kopfschmerzmittel von Roche bis zum Sälbeli von Ciba alles zu günstigeren Preisen als Generika an.
Am Nachmittag genehmigen wir uns ein afternoon-powernap und gehen dann zur Camps Bay Beach und lauschen dem Meeresrauschen.. Plötzlich kommt noch ein „Münzsucher“ mit Metalldedektor vorbei und sucht die Beach ab. Das wäre doch auch noch ein Job. Hurra, morgen beginnt die Schule, wir wünschen allen einen guten Wochenstart.
25.11.2008
Heute ist ein fantastischer Tag, und wir möchten noch eine Herausforderung. Wir klettern auf den Lion’s Head. Nach dem anstrengenden Aufstieg werden wir mit einer fantastischen Aussicht belohnt. Sogar Wale sichtigen wir in der Bucht . Nach dem Abstieg geniessen wir im sehr chlorhaltigen Pool von Seapoint ein Bad. Uebrigens die Tagestemperatur betrug 28 Grad….
26.11.2008
Diese Schule schafft mich noch! Vor lauter Regeln und Grammatik sehe ich den Wald nicht mehr. Ja nu, isch jo glich!!!!
Am Nachmittag war es sehr heiss und schwül. Wir sind am Nachmittag zum Bloubergstrand gefahren und haben den Atlantic Golfplatz besucht, den werden wir nächste Woche mal spielen. Hier noch etwas lustiges: Der Gastvater hat sein Haus neu malen lassen. Nun hat der Maler auch die ganze Türe weiss gestrichen, wenn ich meine die ganze Türe meine ich auch die Türschlösser und die Innenseite der Türrahmen. Als wir heimkamen brachten wir die Tür nicht mehr auf, weil durch die Farbe alles verklebt war. Es brauchte 2 Männer und 2 Frauen, damit wir schliesslich die Türe öffnen konnten. Da sage ich nur SOTP statt Stop.
27.11.2008
Ein herrlicher Tag „ohne Schnee“! Zufällig sehe ich wie vor unserem Haus in South Africa gearbeitet wird. 1-2 Mann arbeiten , 10 schauen zu und kommentieren die Arbeit und der Chef als Oberkontroller… Würde sich dieses System nicht auch für die Schweiz eignen?
Am Nachmittag ist es beinahe windstill und wir beschliessen, den Link-Golfcourse Milnerton zu spielen (Link deshalb, weil er direkt am Meer liegt und naturbelassen in die Dünen hineingebaut wurde. Wirklich ein Superplatz und eine Superaussicht auf Tafelberg und CT. Am Abend stellen wir unser Auto wie üblich am Strassenrand der High Level Road ab.
28.11.2008
Wir sind gerade beim Aufwachen, ein Riesenknall. Wir wussten sofort, das ist unser Auto. Eine Autofahrerin wurde durch die Sonne geblendet und ist direkt mit sicher 60 km/h in unser Auto reingedonnert. Es ist ihr aber Gottseidank nichts passiert, aber unser Auto hat einen Totalschaden. Nun jetzt bekommen wir unsere Chance „for best pratice.“ Telefonieren mit EuropeCar. Anscheinend ist unser englisch gar nicht so schlecht, 1 Stunde später hat sich alles geklärt und wir haben ein neues Auto vor unserer Haustüre. Wir sind beeindruckt von diesem Top Service. Jetzt fahren wir einen blauen Toyota, blau wie der Himmel in Südafrika.
Am Nachmittag spielen wir mit Stefanie, eine Schweizer Studentin, in Rondebosch noch eine Runde Golf. Uebrigens haben wir schon erwähnt, dass wir einen Studentenausweis haben, so g…..
29.11.2008
Weekend. Wetherforcast ist für heute durchzogen. Wir besuchen mit unserem neuen Hausbewohner, Tarek ebenfalls aus der Schweiz, den Botanischen Garten in Kirstenbosch. Die Natur kennt hier keine Grenzen, wir sehen nur einen kleinen Teil und sind beeindruckt von der Farben- und Artenvielfalt. Der Botanische Garten hat viele lauschige Plätze, sodass wir beschliessen am nächsten Sonntag ein gemeinsames Picknick zu veranstalten. Das Mittagessen nehmen wir in Groot Constatia ein. Es ist ein herrliches Weingut und wir geniessen hier einen guten Tropfen abseits vom Trubel der Grossstadt.
Da wir ja nur ein Minium an Kleidungsstücken mitgenommen haben, wollen wir am Nachmiitag im grössten Shopping-Center (Canal Walk) von CT einkaufen. Wir haben in unserem Leben niemals so etwas erlebt. 400 Shops zum go lädelä, alles unter einem Dach. Für unsere Corinne, hier könntest du locker eine Woche Urlaub machen….. Gefunden haben wir nichts, wir waren schlicht überfordert. Ganz geschafft verlassen wir das Center und finden unser Auto nicht mehr….. I’m confiused, it‘s to big!!!!!
So und jetzt noch eine Message an Reni und Stefan. Wir haben in der Buitenverwachting unser Abendessen eingenommen, es war excellent und „unseren Wein“ de Thoren haben wir ebenfalls verköstigt, wir freuen uns schon….
Uns geht es sehr gut!!!!
30.11.2008
Roli hat seine beiden Mitstudenten Amy und David aus Süd Korea eingeladen mit uns den Sonntag zu verbringen. Zuerst besuchen wir gemeinsam einen Gottesdienst in Silvertown. Es war wieder sehr berührend, zudem ist ja heute der 1. Advent. Schwierig sich das vorzustellen, wir sind in T’-Shirts und Shorts und die Weihnachtsdekoration ist sehr kitschig, alles Plastik. Jo nuh…..
Unser Ausflugsziel ist Cape Point, oder Kap der guten Hoffnung. Das ist der südlichste Punkt von Afrika. Durch malerische kleine Dörfer an der False Bay vorbei führt unser Weg. In Boulders sehen wir die Pinguine, wir haben noch nie Pinguine in freier Natur gesehen, die sind so niedlich, ich könnte glatt eins mitnehmen. Unsere beiden koreanischen Freunde sind total entzückt, sie rufen oh, oh, oh, und es wird geknipst und geknipst.. Wir freuen uns mit ihnen.
Cape Point ist ein Naturreservat des Tafelgebirges und von einer wilden Schönheit. Paviane und Geparde leben hier, leider haben heute keine Tiere gesehen. Wahrscheinlich war es zu warm. Die Natur ist hier unbeschreiblich schön, ich würde es jedermann wünschen dies mal zu sehen.
So ab morgen beginnt wieder unser Schulalltag, das heisst, Grammatik und Wörter büffeln, we wish you a pleasant week.
01.12.2008
Wir haben in der Guestfamilie einen neuen Studenten. Er heisst Tarek, ist Türke lebt aber in der Schweiz und ist gelernter Polimechaniker mit Zusatzausbildung zum Prozessfachmann. Mit ihm machen wir einen Ausflug zum Kirstenbosch Botanical Garden. Tarek kann noch nicht so gut englisch und ist froh wenn er „gut ausgeildete Dolmetscher“ dabei hat.
Nun beginnt der Schulalltag wieder und wir stürzen uns mit Freuden auf die uns gestellten Aufgaben. In der Klasse von Roli wird ein neuer Student begrüsst. Er heisst Claudio und kommt von Angola. Claudio möchte ein Manager von einem grossen Oilkonzern werden.
03.12.2008
Heute ist ein wunderbarer aber heisser Tag in CT. Wir wollen in einen Wald flüchten um der Hitze zu entgehen. Am Morgen laden wir ein Hikingtrail auf unser GPS-Gerät. Der Trail heisst „Cecilia Forest Trail“ und geht Richtung Table Mountain.
Nach der Schule geht es los! In einem wunderbaren Wald mit hohen Bäumen steigen wir in der Kühle bergwärts. Wunderbare Blicke auf das Constantia-Valley und CT lassen unsere Herzen höher schlagen. Nach dem Aufstieg geht es mit Hilfe des GP‘s einen wilden Pfad zurück zum Auto. Wunderbar war es und nebenbei haben wir auf dem Weg einen Südafrikaner getroffen und erfahren, dass er schon in Arbon am Bodensee war; die Welt ist halt doch klein!
04.12.2008
Wir sind an der Waterfront am Shoppen. Für unsere Safari müssen wir noch einige Dinge einkaufen. Marisa kauft sich schöne blaue Duschsandalen, eine kurze Safarihose und ich leiste mir nochmals eine kurze Hose, ein leichtes Hemd und eine Stirnlampe. Zudem benötigen wir noch ein Gaslampe (Ersatz zur Benzinlampe von Reni & Stefan, Sorry!!). We are lucky today, jeder 3. Artikel ist gratis, sozusagen als Christmasgift!! Marisa kauft sich noch eine CD mit Afrikanischer Musik. Beim Zahlen geht mein Griff automatisch zum Bauchportemonnaie „Oh Schreck es ist weg“!!!. Marisa schaut mich ganz entsetzt an und ich fahre mit meiner Hand etwas tiefer in meine Hose und oh Wunder das Portemonnaie ist ganz tief in die Hose gerutscht. Gut dass ich in der Hose noch genügend Platz für meine Bauchtasche habe, welche ich über alles liebeL
05.12.2008
Ein verrückter Tag. Am Morgen hat Roli einen 2-stündigen Englischtest zu bestehen. Es war wirklich nicht ganz einfach. Marisa hat den „Schuelkolleri“ und wir sind beide froh, dass Weekend ist. Für den Nachmittag haben wir uns vorgenommen, auf dem populärsten Golfplatz in der Cap Region, dem Westlake Golfcourse“ zu spielen. Also fahren wir nach Muizenberg. Als wir beim Golfplatz aus dem Auto steigen, pfeifft uns eine heftige Seebrise um die Ohren; das kann ja heiter werden. (Anmerkung von Marisa, das war keine Seebrise, sondern Sturm in der Windstärke 7…). Wir werden wie an einem Master zum Teeoff aufgerufen: „ Mister Waldburger and Miss Waldburger please going tot he Tee number one, our play ist open!“
Nun geht’s aber los, der heftige Wind kommt von allen Seiten, und ich habe noch nie erlebt, dass man mitten im Golfschwung von einer Böe erwischt, den Stand verliert und einfach daneben schlägt. Höchste Konzentration ist also gefragt und das richtige Timing um keine Windböe zu erwischen. Wir haben einfach Fun und geniessen den herrlichen Golfplatz. Mit einem recht guten Score sind wir aber glücklich, nach 18-Holes dem „Sturm“ entronnen zu sein. Am Abend gehen wir nach Fishhoeck in ein Fischrestaurant und suchen uns den frischen Fisch in der Auslage aus, der dann in deiner Seafoodplatte köstlich zubereitet wird.
Ein verrückter Tag geht zu Ende und wir fallen beide todmüde ins Bett.
06.12.2008
Heute bekommen wir einen leichten Vorgeschmack auf das was uns noch bevorsteht; Hitze, Staub und eine wunderschöne Landschaft. Wir fahren nach Paarl in den Mountain Nationalpark. Die Strasse ist sehr staubig und ohne 4x4 Wheel Drive ist es schwierig in den Bergen, Aber wir und unser kleines Auto schaffen es dann doch noch. Die Natur hat durch Jahrhundertlange Erosion wunderschöne Skulpturen geschaffen. Wir besteigen Granitfelsen und staunen einfach ob der Vielfalt der natürlichen Steinskulpturen. Es gibt sogar einen Stein der aussieht wie ein „Ar….h. Es ist so heiss, dass einem der Schweiss einfach so über den Körper läuft. Zum Glück finden wir einen kleinen Wasserfall und nehmen eine kleine Naturdusche.
Um 19.00 Uhr geniessen wir in Silvertown ein Konzert, Beethoven Missa Solemis. Aufgeführt von 4 Solisten mit kraftvollen Stimmen, begleitet von Capetown Orchestera und dem neuapostolischen Chor von Cape Town.
Von Capetown sagt man, there is a good vibe. Ja das finden wir auch. Anschliessend geniessen wir unser Abendessen an der Waterfront. Wir sitzen draussen bei angenehmen Temperaturen und denken an Weihnachten…..
07.12.2008
Today it will be very very hot. Mit unserem neuen Sonnenschirm (es ist der letzte im grossen Supermarkt), liegen wir faul am Bloubergstrand inmitten a million of people und beobachten das bunte Treiben der schwarzen Bevölkerung. Gebadet wird in Kleidung, vielleicht spürt man so die Kälte des Ozeans nicht. Wassertemperatur max. 16 Grad. Also für uns reicht es grad noch für ein kleineres Fussbad .
Am Abend treffen wir uns mit Freunden, Diane mit ihrer Familie, an der Waterfront.
08.12.2008
Heute treffen wir uns mit Rushdie (nicht Guschti) Harper, unseren Agenten, welcher uns die private driving lessons by 4x4 Car organisiert hat. Nach etlichen Schwierigkeiten inbezug auf das Fahrzeug, machen wir nach 3 Stunden hin und her, den Deal. Es sollte nämlich ein Toyota Hilux sein, diesen Typ werden wir in den kommenden 2 Monaten fahren. Wir sind gespannt, am nächsten morgen um 08.00 Uhr sollte uns das Fahrzeug an unsere Homeadresse, High Level Road geliefert werden…….
09.12.2008
Wir sind um 08.00 Uhr startbereit. Doch die südafrikanische Uhr tickt halt eben anders. Nach einigen Telefonaten wird uns um 9.30 Uhr das Fahrzeug geliefert. Aber was ist das, ein Ford Ranger. Ok, wir haben schon ein hohen Blutdruck und entscheiden uns für dieses Fahrzeug und fahren Richtung Melkbosstrand los. Trevor Knutsen unser 4x4 Teacher erwartet uns schon . Im Farmstall (umgebaute Scheune, mit gackernden Hühnern ) erhalten wir die ersten technischen Instruktionen. Trevor ist ein aufgestellter Typ mit viel Reiseerfahrung und gibt uns wertvolle Tipps für unsere Reise. Als erstes sollten wir unser Kleider mit Citronnellaoil waschen. Das hält die Moskitos fern. Orangen werden in kommenden 2 Monaten tabu sein, dies lockt die Elefanten an. Usw… für uns Greenhorns sehr wertvolle Tipps. Auf seinem afrikanischen Computer, sehr clever, man nehme einen Ordner, baut ihn in eine Pyramide um, und macht eine Superpräsentation mit Fotos, was wir tun müssen und was wir besser lassen. Wir sind begeistert. Nach ca. 1 Stunde geht es dann an die Praxis. Nach 10-minütiger Fahrt erreichen wir Atlantis 4wheel Trainings Dune. Erstes Gebot, bei Sand wird die Luft auf ca 1bar rausgelassen. Jetzt zeigt uns Trevor wie der Allrad bedient wird. Wir fahren ca 20 Meter, schalten den Allrad ein und bleiben stecken. Bei unserem Ford Ranger funktioniert der AWD nicht. Verdammte. ….
Trevor mit all seiner Erfahrung wuchtet den Ford wieder aus dem Sand auf festen Boden. Dieses Fahrzeug ist nur Schrott und wir können es vergessen mit diesem im Sand weiter zu trainieren. Trevor sagt; „easy, no problem wir nehmen mein Fahrzeug“. Also alles von vorne, die Luft aus den Rädern lassen und auf geht’s. Trevor fährt in die weisse Sandwüste (ohne Sonnenbrille) und erklärt uns die Tricks im Sand. Wir sehen nichts aber sind einfach überwältigt, was man mit einem Fahrzeug im Sand alles machen kann. Nun ist „Sandroli“ dran. I gseh nünt, lieber Roli wie wäre es mit einer Sonnenbrille!!! Up and down geht es durch die Dünen. Give jus (gib Gas) klatsch the breaks, (weg von der Bremse) ich glaube so ungefähr, aber wir machen es richtig und es macht uns richtig Spass. So Fahrerwechsel Sandmarie kommt dran. Oh my god, warum sitze ich nicht im Büro und organisiere Seminare!!! Nach einer halben Stunde klappt es aber schon bestens. Ich fahre wie ein Herrgöttli über den weissen Sand. Nach einem Lunch inmitten der Dünen geht’s zurück auf festen Boden. Die Luft ist raus, aber die Luft muss wieder rein. Trevor will den Kompressor bei unserem Ford benutzen, aber leider lässt sich die Motorhaube nicht öffnen, es ertönt nur ein Hupsignal. Mit Sicherheit wären alle Tiere aus dem Reservat geflohen…. Ok, easy findet Trevor und wir finden einen anderen Lösungsweg. Noch einige wichtige Inputs und wir erhalten unser Zertifikate „Has successfully completed a 4x4 Basic Offroad driving course on the Atlantis Dune“.
Wir sind bereit für den Trip nach Botswana, easy…..
10.12.2008
Heute relaxen wir an der Clifton Beach, but it was very windy and so we couldn’t stay only less time at the beach, but we don’t like to be a sandmann…..
11.12.2008
Sitzen in de Schule, liegen am Strand isn’t our cup of tea, so we are going to make a hikking tour in the afternoon in the Natural Forest in Somerset West. Wir geniessen die herrliche Ruhe, abseits vom Rummel und haben eine Rundumblick auf die Cape Region. Zudem möchten wir uns absichern ob das GPS wirklich funktioniert.
12.12.2008
So heute ist unser letzter Schultag. Die 4 Wochen sind wie im Fluge vorbei gegangen, und wir merken, dass uns jetzt die deutsche Sprache auch nicht mehr so leicht fällt. Wir deuten dies als gutes Zeichen. Vorallem bei Roli sind deutlich hörbare Fortschritte in der englischen Sprache da. Die ganze Klasse ist sehr traurig, dass wir nun die Schule verlassen. Als Trost machen wir noch einen Ausflug mit einem über hundert Jahre alten Boot im Hafen von Cape Town.
Aber eben die Zeit läuft auch in Südafrika und ein neuer Abschnitt unserer Reise beginnt. Ab Samstag sind wir on the road und wir können es heute noch nicht abschätzen, wann unsere nächsten Beiträge erscheinen. Von hier aus grüssen wir alle ganz herzlich…..
Wir waren auch sehr gut in Gastfamilie aufgehoben. Wir hatten viel Spass vorallem die 6 Pinscher und Papagei George haben uns oft zum Lachen gebracht. Rosie, das Hausmädchen sagt schon seit einer Woche, I will miss you , ja Rosie and we will miss you too.
13.12.2008
Heute ist die Uebergabe des neues Fahrzeugs 4x4 Toyota Hilux. Wir haben uns mit Andrea von Caprivicarhire um 11 Uhr am Flughafen verabredet. Alles klappt bestens und nach einigen Instruktionen möchten wir ca 15.00 Uhr Richtung Springbok losdüsen. Wir erledigen noch einige Einkaeufe, damit wir nicht verhungern, es dauerte dann doch etwas laenger, bis wir uns einig waren, was wir alles mit nehmen werden. Mit 130 Liter Diesel im Tank reisen wir um 17.00 Uhr ab. Es ist ein angenehmes Fahren und allmaehlich lassen wir Cape Town hinter uns. Nach 2 Stunden entscheiden wir uns den naechsten Campingplatz anzufahren. In Pietersberg , ein kleines Dorf gibt es einen verlassenen Campingplatz. Fuer 68 Rand umgerechnet CH 8.50 richten wir uns fuer die Nacht ein. Das Zelt steht ziemlich schnell, sind ja nur 2-3 Handgriffe. Jetzt wagen wir uns ans Kochen. Spaghetti mit Kotelett, Salat und einen guten Tropfen Wein. Wir sind eigentlich ganz gut organisiert, doch hier ist perfekte Ordnung gefragt. Muede aber glücklich steigen wir in unsere neue Behausung und haben den südafrikanischen Sternenhimmel direkt ob unseren Köpfen. Es ist ein unglaubliches Gefuehl. Wir sind müde und möchten auch gleich einschlafen. Oh, was sind das für Geräusche ?Sind da fremde Menschen und wollen uns an die Haut, Roli ist schon in Position, Löwen gibt es hier ja sicherlich noch keine. Wir müssen lachen, es ist das Zelt das herumflattert. Ja an die Zeltbefestigung haben wir nicht gedacht. Wir beruhigen uns gegenseitig und sind dann gegen Morgen eingeschlafen.
14.12.2008
Um 6.00 Uhr weckt uns ganz sanft der erste Sonnenstrahl, die Sonne geht auf. Es wird dir ganz warm ums Herz….. Wir brauchen 2 Stunden, für den Abbau, Morgenwäsche, die Dusche kannst du hier vergessen, frühstücken usw. Durch die wunderschöne Landschaft des Cederngebirges fahren wir kilometerlang geradeaus, ins 400 km. Die Landschaft ist hier von wunderschön bis öde. Gegen 13.30 Uhr erreichen wir unser Ziel. Springbok, ein kleines Nest im Niemandsland. Der Campingplatz ist schön gelegen mit Swimingpool, doch das Schwimmen lassen wir dann lieber bleiben, wegen der Kleintiere im Wasser….. Es ist einfach nur schön… heute werden wir sicherlich besser schlafen, das Zelt steht jetzt super!!
15.12.2008
Am Vorabend haben wir noch Carla und Peter aus Deutschland kennengelernt. Die beiden sind mit dem „Liegevelo“ seit Oktober 2008 unterwegs. Unglaublich was die leisten, gestartet sind sie aus Windhoek ( Nambia) und seit 2 Tagen auf südafrikanischem Boden und warten auf Rückenwind. Man muss sich das vorstellen, bei 40 Grad auf schnurrgeraden Strassen kilometer weit radeln, also das wäre definitiv nicht unser Ding….
Heute sind die Augrabies Fälle unser Ziel. Tagwacht i st um 5.45 Uhr, wir möchten die Morgenfrische ausnützen und zeitig losfahren. 320 km, unser Navigationsgerät zeigt nur einen Strich in der Landschaft, das heisst kilometer weit nur gerade ausfahren. Roli und ich wechseln uns mit dem Fahren ab, dieses Fahren ist ermüdend. Gegen 13.30 Uhr erreichen wir den Campsite Augrabie. Dieser Campingplatz liegt im Naturreservat und ist wunderschön, mit vielen Bäumen (Schatten) und Swimingpool. Es ist sehr heiss, wir denken 40 Grad und wir bewegen uns im Zeitlupentempo. Zu den Wasserfällen sind es nur einige Meter, aber wir sind schon nach 50 Meter schweissgebadet und lechzen nach einem kühlen Bier!!!!
Unser Adventskerzli (Citronellaoil) flackert vor sich hin und vertreibt uns gottseidank die Mücken, den im Moment dunkelt es gerade ein, und wir sitzen bei ca. 22 Grad unter dem afrikanischen Sternenhimmel, es ist so ruhig und einfach wonderful. Wir schicken jedem einen Stern, er soll in jedes Herz hineinleuchten…
16.12.2008
Heute sind wir nach Upington unterwegs. Letzte Gelegenheit grössere Einkäufe zu tätigen. Die Matratze auf dem Autodach ist schon ziemlich durchgeritten und ich liege direkt auf der Mittelverstrebung. Mein armes Kreuz, also gut als Weihnachtsgeschenk für mich eine Matratze und für Roli eine elektrische Pumpe, damit ihm die Puste nicht ausgeht. Nach dem Grosseinkauf fahren wir zu unserem Campingplatz der Kalahri Logde, dieser gibt uns einen Vorgeschmack auf die kommenden Plätze. Sehr ruhig gelegen, wunderschön angelegt mit eigener Kochstelle und den Braii-Platz (Grillplatz). Vor uns grasen Springböcke und Schafe blökken, und ca. 40 Grad im Schatten. Ganz langsam richten wir uns ein, blasen unsere neue Matratze auf, es fühlt sich an wie ein Wasserbett, wir sind gespannt auf die Nacht. Heute gibt Lammkoteletts mit feinen Nudeln und Gurkensalat und viel viel Bier, wir lechzen nach Wasser. Aber die Stille und der Sternenhimmel, Roli und Marisa mit einer Kerze vor unserem „Häuschen“ und was könnte da noch stören…..
17.12.2008
Wir haben super geschlafen, der Matratzeneinkauf hat sich also gelohnt. Frühzeitig brechen wir unser Zelt wieder ab und reisen heute in den Kalagadie Transfrontier Park. Die Fahrt ist sehr abwechslungsreich und wir staunen über die roten Sanddünen, Springböcke und einfach über alles. Um ca. 10.00 Uhr erreichen wir den Campingplatz Twee Rivieren. Top ausgestattet mit Shop, Restaurant und Swimmingpool. Ich sitze gerade hier unter einem Handbuch bei 40 Grad, mich trifft bald der Schlag, den ich sehe sonst den Bildschirm nicht, jetzt ist aber Schluss. Wir möchten endlich auf die Gamefahrt (Tiere beobachten). Ich hoffe wir sehen welche……
18.12.2008
Unser heutiges Ziel ist Nossob ca. 160 km entfernt, allerdings ist jetzt Schluss mit geteerten Strassen. Wir werden auf Sandpisten fahren. Wir wollen wieder zeitig los und so gehen wir den Tag leicht nervös an. Das sollte man in Afrika lieber lassen. ..
Schon nach 1 Stunde haben wir Glück, wir sehen eine Cape Cobra-Schlange, welche sehr giftig ist und wir sind froh, dass wir sie vom Auto aus beobachten können. und sie ist gelb organge mit schwarzen Punkten und geht gleich in ihre Angriffsposition . Ein wunderschönes Tier. Sehr langsam ziehen Gnus, Gemsböcke, Springböcke an uns vorbei.
Heute ist unser Glückstag! An der Tankstelle sehen wir ein ISUZU Offroad Fahrzeug. Wir sprechen den Fahrer an und Fragen ihn nach der beabsichtigten Route die er Fahren will. Es stellt sich heraus, dass „Robert“ mit 2 Kollegen mit einen Offroadclub unterwegs ist und auch die Botswana Area des Kgalagadi besuchen will. Wir sind uns einig, dass wir für diese schwierige Strecke einen Konvoi bilden, also mit 4 Fahrzeugen 3 Tage unterwegs sein werden. Am Abend sprechen wir noch alles miteinander ab und stellen uns gegenseitig noch besser vor.
19.12.2008
Unser Erster schwieriger Offroadtag beginnt. Mit unseren neuen Freunden vom ISUZU-Offroadclub verlassen wir um 10:00 Uhr die Zivilisation im Nossob Camp. Die Ersten 30 Km sind extrem schwierig. Hohe Sanddünen sind zu durchfahren und tiefe Sandroades erschweren das vorankommen. Mit maximal 30 Stundenkilometer, und allen verfügbaren, kleinen Offroadgängen bahnen wir uns den Weg in die Wildnis.
Nach 5 Stunden in der Hitze und den extrem schwierigen Passagen erreichen wir den Matopi Campsite 1(zur Aufklärung: Es sind nur 4 höhere Bäume und ein Sandplatz und sonst gibt es einfach nothing) . Wir richten uns ein und buddeln ein WC und legen uns an den Schatten. Am Abend machen wir einen Braai. Als wir zu Essen beginnen, sind plötzlich hunderte von Nachtfaltern da und wir müssen schauen, dass wir nicht nebst dem Fleisch, dem Reis und dem Gemüse noch Nachtfalter verschlucken. So geht ein strenger aber sehr schöner Tag zu Ende.
20.12.2008
Ich habe fast nichts geschlafen und fühle mich heute total überfordert. Roli tröstet mich. Gib dir Zeit dich an diese Situation zu gewöhnen. Um kurz zu beschreiben, hier gibt es nichts, kein Wasser, wilde Tiere und du bist auf dich selbst gestellt, ich habe noch nie in meinem Leben so eine Situation erlebt. Ich glaube das Nachtfalteressen hat mir gestern den Rest gegeben. Nun es geht weiter und das ist auch gut so.
Eine ca. 5 stündige Fahrt steht uns bevor, die „Strasse“ wird nicht besser aber langsam öffnet sich die Landschaft und wir sehen schon einig „Pans“ das sind Salzpfannen an denen sich Wasserlöcher für die Tiere befinden. Langsam kommen auch meine Glücksgefühle wieder hoch, die Faszination dieser wunderschönen Landschaft und die Tiere, die Stille und Ruhe das ist alles unbeschreiblich schön. Wir erreichen nun unseren zweiten Rastplatz Mwpayathutla-Pan auf welchem wir nun 2 Nächte verbringen werden. Hier gibt es eine wunderschöne Aussicht auf den Pan und ein Klohaus….. Ca 500 Meter weiter gibt es einen zweiten Campsite mit Dusche aber diese wird von den Löwen als Trinkstelle benutzt und so ist es besser wir bleiben halt ohne Dusche aber besser geschützt auf unserem Campsite. Gegen 18 Uhr brechen wir zu unserer Gamefahrt auf. Wir befahren all diese Pans und schauen fasziniert den Tieren zu, die über diese Salzpfannen zum Wasserloch gelangen. Springböcke zu hunderten ,Vogel Strauss, Gnus, Vogelarten alles spaziert hier gemählich vor unseren Augen herum. Nur die Löwen haben wir noch nicht gesehen, aber das kommt auch noch….
21.12.2008
Ich habe gut geschlafen und bereits um 6 Uhr gehen wir auf unsere Gamefahrt. Das heisst für uns, aufstehen unser Zelt zusammenklappen alles einladen, vorallem versorge die Sachen immer am richtigen Platz, sonst suchst du…. Heute ist Sonntag und auch für die Tiere!! Trotzdem geniessen wir es und sind ca 10 Uhr wieder an unserem Campingplatz und haben einen riesigen Hunger. Nach einer ausgiebigen Mahlzeit beschliessen wir, eine Dusche zu nehmen. Bei der Hinfahrt zur Dusche haben wir die Löwen schon gesichtet, die liegen ganz faul unter einem Baum. Und so wird geduscht, das Auto einen Meter vor die Dusche stellen, einer duscht, der andere beobachtet das Geschehen. Trotzdem wir geniessen die Dusche, sich sauber fühlen ist ein herrliches Gefühl.
Um sich die Zeit zu vertreiben, 40 Grad Hitze, Tausenden von Fliegen die uns wirklich belästigen, spielen wir mit unseren südafrikanischen Freunden Activiti, für uns gut die englischen Begriffe wieder aufzupolieren, es war richtig lustig…. An dieser Stelle möchten wir erwähnen, es war für uns ein riesiges Glück, Robert mit seinen Freunden getroffen zu haben, ich denke wir hätten dies nicht alles so geniessen können, wenn wir alleine gewesen wären. Wir haben wertvolle Tipps erhalten, das Fahrzeug richtig zu fahren, sich in der Wildnis zu bewegen, thank you very much Robert, Jphannes, Nick and familiy!!!!!
Am Abend brechen wir zu unserer zweiten Tierbeobachtungsfahrt auf und sitzen nur einige Minuten in unserem Fahrzeug alles plötzlich ein riesiges Gebrüll losgeht. Der Löwenvater führt seine Mannschaft zur Tränke (Dusche auf dem 2. Campsite) 12 kleine Löwenbabies und 3 ausgewachsene Löwinnen spazieren gemütlich 3-5 Meter an unserem Fahrzeug vorbei. Unser Adrenalin steigt massiv, es ist faszinierend und wahrscheinlich auch Glück, dies so alles hautnah erleben zu können. Wir sagen einfach nur wow……
22.12.2008
Heute geht es zurück in die Zivilisation. Nach einer aufregenden Nacht; die Löwen sind mit Gebrüll um das Lager gestreift und wir mussten mit unseren Scheinwerfern 3 Stunden lang den Busch absuchen um nicht angegriffen zu werden, ist um 04:45 Uhr Tagwache. Nach einem kurzen Tee und Knäckebrot laden wir alles auf unseren „Landi“ und fahren im Konvoi los. Über arge Sandpisten geht es zum Mabuasehube Gate auf der Botswanischen Seite. Um 06.30 Uhr passieren wir das Tor und sind ausserhalb des Kgalagadi Transfontier Park. Nun geht es lange 110 km auf einer Sandpiste Richtung Teerstrasse.
Unsere Offroad-Freunde geben Gas und preschen mit 60 km pro Stunde über die Sandpiste, die 2 Radspuren hat und neben den Radspuren tiefen Sand. Roli probiert es mal mit 40 km pro Stunde und mir kommt der Angstschweiss. Wenn du nur ein paar Centimeter neben der Radspur bist wirft es dich mit dem Wagen nach Links und Rechts und du musst einfach schnell reagieren, dass du wieder in der Radspur bist. Meine Freunde haben natürlich meine Probleme bereits gesehen und geben mir eine weitere Offroad-Lektion; Fahren auf einer Sandroad mit 60 km pro Stunde. Nach 50 km auf dieser Sandroad schaffe ich es etwa mit 50 km pro Stunde und ich merke, dass es immer mehr Spass macht. Nach 70 km presche ich tatsächlich mit 60 km pro Stunde meinen Freunden nach. Wir haben richtig Fun, uns hier auszutoben (auch wenn der Wagen hie und da wieder gefährlich wankt!) Marisa meistert die letzten 2o km auf der Sandroad meisterlich und wir können das Tempo unserer Offroadfreunde problemlos halten. Wir bekommen dafür ein dickes Lob!
Nach 110 km sind wir auf der Teerstrasse, ein Eselwagen begegnet uns zuerst. Jetzt müssen wir unsere Pneus wieder mit Luft füllen. Auf der Teerstrasse fahren wir Richtung Ghanzi. Nach 25 km müssen wir Abschied nehmen von unseren tollen Freunden. Sie fahren nun Richtung Südafrica und wir Richtung Okavanga Delta. Uns tut der Abschied wirklich weh und wir bemühen uns es kurz zu machen. Nun sind wir wieder alleine unterwegs und nach 100 km finden wir die von unseren Freunden empfohlene Lodge und liegen in einen klimatisierten Raum und schlafen erst mal 2 Stunden.
Gegen Abend reinigen wir unser Fahrzeug, waschen einige Kleider und überprüfen unser Equipment. Alles ist bereit für unser nächstes Abenteuer im Okavanga –Delta. Dieses liegt aber noch 600 km von uns entfernt! Nach dem Abendessen im Restaurant fallen wir glücklich aber todmüde in ein richtiges Bett.
23.12.2008
Unser heutiges Ziel ist Ghanzi ca. 270 km. Wir fahren den Kalahri Transhighway. Nach gut 3 Stunden erreichen wir die Tautona Logde. Es ist eine schöne Lodge jedoch schon langsam in die Jahre gekommen und wir beziehen unseren Bungalow. Ich fühle mich heute recht unwohl und suche mehrere Male die Toilette auf. Nichts desto trotz machen wir noch einen kleinen Gamedrive und sehen das erste Mal Giraffen und Zebras. Am Abend nehmen wir unser Abendessen im Restaurant ein und sind erstaunt, keine Menschenseele. Die Lodge wirkt wie ausgestorben, das Essen war gut und todmüde fallen wir ins Bett. Doch schon eine Stunde später totaler Stromausfall, keine funktionierende Klimaanlage, kein Licht und von Schlafen ist keine Rede. Bei 30 Grad versuchst du nur dazuliegen und ja keine unnötigen Bewegungen zu machen. …und das an Weihnachten…
24.12.2008
Langsam kommen wir dem Okavanga Delta näher. Maun ist der zentrale Ausgangspunkt. Eine relative grössere Stadt mit Flughafen und guter Infrastruktur. In der Maun Lodge werden wir Weihnachten verbringen. Nach einem guten Abendessen in netter Gesellschaft mit 2 australischen Guys tauschen wir unsere Reiseerfahrungen aus. So jetzt wird aber noch Weihnachten gefeiert. Es war schön auch wieder mit der Familie in der Schweiz zu telefonieren. Bei einem Kerzenlicht packen wir unser Geschenk aus, welches uns Domi mitgegeben hat. Wir sind gerührt, die ganze Familie hat uns Süssigkeiten aus der Schweiz mitgegeben, mit gut bewährten Rezepten, und das beste ein bespieltes Tonband, jeder hat darauf gesprochen, unsere Gedanken sind jetzt daheim wir umarmen jeden einzelnen und sagen einfach, wir lieben euch , es ist einfach wunderschön ein so tolle Familie zu haben. Sogar Weihnachtslieder vom Gossauer Chor können wir hören. Für uns das schönste Weihnachtsgeschenk, dass wir je erhalten haben!!! Roli und ich haben uns gegenseitig auch ein Weihnachtsgeschenk gemacht. Morgen fliegen wir mit einem Kleinflugzeug über das Okavanga Delta, hoffentlich hält das Wetter, heute hat es nämlich stark geregnet.
25.12.2008
Wir haben super geschlafen und machen uns nach Maun auf um unsere Vorräte wieder aufzufüllen. 60 Liter Mineralwasser, Gemüse, Früchte, Fleisch, schliesslich geht es dann am 26.12.2008 wieder in die wilde Natur. Wir hoffen, dass wir wieder so einen tollen Konvoi Partner finden…. Um 15 Uhr startet unser Flieger Richtung Okanvanga-Delta. Wir sind überwältigt, wir sehen Elefanten, Giraffen, Zebras und können es ziemlich gut erkennen, da wir nur auf 500 Fuss fliegen. In der Kiste rappelt es ein bisschen aber was wir hier zu sehen bekommen ist einfach fantastisch. Leider haben wir das falsche Objektiv eingepackt und können euch die Bilder nicht ganz so autenthisch rüberbringen, schade.
26.12.2008
Ab heute geht es wieder in die Wildnis. Der Moremi Nationalpark ist unser Ziel. Dicke Wolkenfelder hängen schwer über Maun. Wir entscheiden uns vor der Uebernachtung in der Mankwe Bush Lodge am South Gate des Nationalparks noch einige Informationen einzuholen. Es hat schon regen Verkehr und wir denken, dass wir morgen sicherlich nicht alleine unterwegs sind. Also geht es direkt zur Mankwe Bush Lodge. Hier werden wir sehr freundlich empfangen und beziehen unser Nachtlager in dem etwa 2 km entfernten Camp Site Mokapi 1. Hier gibt es aber wirklich gar nichts, ein Buschklo, aber sehr idyillisch gelegen. Hoffentlich gibt es hier nicht allzu viel wilde Tiere, da Roli und ich ganz alleine auf dem Platz sind. Wir richten uns gemütlich ein und kochen uns ein 5 Stern Abendessen. Filet Stroganoff mit Reis und Erbsli. Da ja eh nichts los ist, sind wir frühzeitig im Bett. Wir liegen kaum 5 Minuten im Zelt, beginnt es zu regnen, tack, tack klopft es auf unser Hauszelt, na hoffentlich hält es dicht, denn es ist nicht mehr ganz das neuste Modell.
27.12.2008
Doch wir überstehen die Nacht ganz gut und Roli steht bereits vor dem Zelt. Ich gucke zu unserem Zeltfenster hinaus und sehe ca 5 m von Roli entfernt eine Braunhyäne. Sie beobachtet Roli aber ganz genau, ganz ruhig Roli, komm einfach wieder ins Zelt.
Jetzt geht es zum Moremi Nationalpark. Auf der Fahrt dahin beginnt es erneut stark zu regnen. Die Sandpiste fühlt sich wie Schmierseife an, doch Roli hat alles im Griff. Ca. 10 km vor dem South Gate spaziert ganz gemählich ein Gepard über die Strasse. Wow, was für ein prachtvolles Tier, das wir dies so sehen, ist doch Glück! Am South Gate angekommen beschliessen wir zu warten, wir möchten den Weg zum Xaxanxa Camp nicht alleine machen, wir haben riesigen Respekt. Doch leider kommt kein Fahrzeug und nach 2 Stunden sagt uns der Nationalparkwächter, hey madam, no panic, you can drive alone, stay on the road, drive through the water and than you didn’t stokked. Der hat gut reden, na gut dann nehmen wir die 43 km alleine in Angriff. Tiefe Wasserlöcher befinden sich auf der Strasse, mir rutscht beinahe jedesmal das Herz in die Hose, nur nicht steckenbleiben. Nach 2 ½ Stunden haben wir es geschafft und sind heil am Campingplatz angelangt. Gratulation an Roli, super gemacht. Aber unser Auto ist nicht mehr wieder zuerkennen, aber ich denke jetzt gehören wir definitiv zu den richtigen Offroadern. Leider mussten wir am morgen unser Zelt nass einpacken und darum stellen wir es gleich auf. Oh je, die ganze Matratze schwimmt und es herrscht hier eine hohe Luftfeuchtigkeit, keine Chance dieses Teil wieder trocken zu bekommen. Aber man wird erfinderisch und schliesslich fallen wir todmüde ins einigermassen trockene Zelt. Auch in dieser Nacht regnet es erneut und mir graut schon ein bisschen was uns morgen bevorsteht, die Strasse hat ohnehin schon viel Wasser. Aber sich Gedanken machen nützt dann eh nichts, man muss es nehmen wie es kommt, wir sind schliesslich im Busch.
28.12.2008
Heute wollen wir wieder mal Tiere sehen, ob wir Glück haben? Wir fahren zur Third Bridge ca 15 km entfernt, hier soll es Löwen, Elefanten, Krokodile und Paviane geben. Paviane haben wir gesehen, diese „Viecher“ werden uns noch ein Stück weit begleiten. Bei der Bridge angekommen, treffen wir Südafrikaner und kommen schnell ins Gespräch und fragen sie nach der Route zum North Gate Kwai River Campsite. Sie meinen die Strecke sei zwar schwierig aber machbar. Die leichtere Route führe ansonsten wieder zum South Gate und von da aus zum North Gate, sei aber langweilig und man sähe keine Tiere. Wir sehen noch einen Nationalparkwächter und fragen ob die Strecke i.O. sei, no madame is closed. Ok wir fahren mal los und denken, schon das wir das schaffen, ansonsten kehren wir halt um. Zuerst geht alles gut, es hat zwar viele Wasserdurchfahrten aber es klappt, aber nicht lange. Mitten in einem dieser Tümpel bleiben wir stecken, oh nein, hätten wir doch nur auf Mann gehört. Doch zum Glück kommen wir aus eigener Kraft wieder heraus, lieber Roli, das ist mir zuviel Adventure, lass uns die langweilige Route fahren. Hey und wir haben auch noch Glück, mindestens 12 Elefanten kreuzen unseren Weg. Uns stockt der Atem, die sind ja noch grösser als wir gedacht haben…. Da es im Moremi NP viel Buschwerk und Bäume hat, ist es eine Glückssache die Elefanten zu sehen. Aber diese spazieren mal grad für uns über die Strasse… Gut 5 Stunden später erreichen wir müde aber ganz happy unser Ziel, der Kwai River am North Gate.
29.12.2008
Diese Nacht war es richtig laut. Die Hippos vom Kwai River sagen uns laut und deutlich, wer hier wohnt. Und die Paviane auf den Bäumen streiten lautstark und machen ein Mordsgezeter. Wir stehen sehr früh auf, heute steht uns nämlich einer der schwierigesten Route auf unserer Reise bevor. Vom Kwai River geht es zum Mababe-Gate, es sind zwar nur 40 km aber durch die Regenzeit mit viel, viel Wasser. Doch die Strecke ist machbar. Vom Mababe-Gate geht es dann noch ca 80 km auf Sandridge zum Savute Campsite, dann sind wir bereits im Chobe Nationalpark. Also decken wir schnell den Frühstückstisch und passen wirklich einen Hauch von einer Sekunde nicht auf, und schwupps die Paviane haben unser Brot geklaut. Roli ist stocksauer, gottsei dank haben wir noch unser Knäckebrot. Man hat uns zwar vorgewarnt, dass die Paviane lästig sind, aber das die so dreist sind hätten wir nicht geglaubt. Die hocken auf den Autodächern und sind für jeden Angriff bereit. Mit unseren Haselnussstecken versuchen wir sie fortzujagen, keine Chance. Ok , dann halt kein Frühstück, zusammen packen und schnell die Zähneputzen und dann nichts wie weg. Doch nicht mal vor dem verschlossenen Zelt machen die Halt und reissen uns den Reissverschluss und Plane auf, einen ganz schönen Schaden haben wir da. Stimmung von Roli???? Notdürftig flicken wir das Teil und machen uns auf den Weg. Der Weg führt am River Kwai vorbei, wunderschöne Landschaft, aber durch den Regen können wir die Orginal-Route unserer GPS nicht fahren und verfahren uns prompt. Ok umkehren suchen bis wir wieder einigermassen auf „unserer Route“ sind. Vor uns liegt eine etwas 30 Meter lange Wasserdurchfahrt . Und hier geschieht es dann, wir bleiben richtig stecken und zwar so, dass wir auf Hilfe warten müssen. Keine Menschenseele, mir kriecht schon ein bisschen die Angst hoch. Aber plötzlich steht ein Landrover einer Lodge mit 10 Gästen vor uns, und der Fahrer lacht lautstark, oh madam now you have the adventure, mir alles egal, hauptsache der holt uns hier wieder raus. Der Wagen steckt nämlich tief in diesem Morast, auch benötigt etwas 5 Anläufe, Fazit, seine Stossstange ist nämlich auch im Eimer. Wir sind draussen, tief durchatmen und weiter geht’s. Plötzlich sehen wir Hippos. So schön, die tauchen auf und ab wie U-Boote, eine Weile schauen wir dem Treib en zu und dann es weiter, schliesslich haben wir ja nicht mal die Hälfte. Jetzt sind wir auch vorsichtiger, ich steige oft aus und wate durch den Morast den Weg ab, damit wir ja nicht wieder stecken bleiben, hey meine Haut an den Beinen fühlt sich samtweich an, herrliches Gefühl , zuhause gehe ich mal in ein Moorbad. Nach 4 ½ Stunden haben wir die 40 km geschafft und fahren relaxed zum Savute Campsite. Wir sind jetzt bereits im Chobe Nationalpark, der wieder ganz anders ist und hier sehen wir zum 1. Mal den bekannt afrikanischen Baum den Camelthorn-Tree. Giraffen, Zebras, Elefanten kreuzen unseren Weg, es ist so friedlich, so stellen wir uns das Paradies vor, genauso. Und das beste, hier gibt es keine Paviane. Wir sitzen in diesem schönen Garten und lassen alles nochmals Revue passieren und sind sehr stolz auf uns, dies gemeinsam geschafft zu haben. Apropos, das Problem mit dem Reissverschluss haben wir in 2 stündiger Schweissarbeit auch noch geschafft.
30.12.2008
Vom Savute-Campsite wollen wir heute an den Ihaha Campsite im Chobe NP und werden dort 3 Nächte verbringen. Die Strecke heute ist easy. Bucklige Sandpisten, aber es geht rasant vorwärts. Endlich stehen wir wieder mal auf einer Teerstrasse, aber nicht für lange und schon geht es wieder durch Sandpisten in den Chobe. Je näher wir uns dem Campingplatz nähern umso mehr Tiere sehen wir. Elefanten, und zum 1. Mal Wasserbüffel und Paviane…… Ok, ….
Der Ihaha-Camp-Site liegt direkt über einem Wasserloch, oder besser gesagt über dem River. Gerade haben wir die Campingstühle aufgestellt, bekommen wir schon Besuch. Aber nicht von den Pavianen sondern von den Elefanten. Schmatzend und schnaubend ziehen sie mitten durch unseren Platz. Wir ziehen es vor, im Auto diesem Treiben zuzuschauen. Geht das jetzt immer so, wir sehen nämlich sicherlich 50 Elefanten, die sich im River tummeln und den direkten Weg über unseren Platz ausgesucht haben. Mit der Zeit, gewöhnen wir uns hoffentlich und bewegen uns auch ausserhalb des Wagens, bei ca 35 Grad im Auto zu hocken, macht auch nicht wirklich Spass. Auf unserer Gamefahrt hatten wir noch dann noch ein besonderes Erlebnis. Eine riesiger Bulle nimmt direkten Kurs auf unser Auto, mit seinen 3 Kühen stehen sie um unser Auto. Totale Finsternis, wir hören nur noch unsere Herzen schlagen und hoffen, geht endlich weiter, hier gibt es nichts zu futtern. Unser Abendessen wird dann noch ungemütlich, die Paviane rund herum und die fressenden Elefanten. Deshalb sind wir schon um 19.30 Uhr im Bett. Wir liegen im Zelt und lauschen, beruhigen uns gegenseitig und schliesslich sind die Elefanten dann auch weitergezogen.
31.12.2008
Eigentlich hätten wir noch 2 Übernachtungen hier, aber ich denke, es reicht völlig, wir sind auch körperlich müde und fahren deshalb auf direktem Weg nach Kasane, unsere letzte Station in Botswana. In Kasane angekommen fahren wir zuerst direkt in die Waschanlage, unser Auto ist nicht mehr weiss, sondern erdfarben. Die Autowäsche dauert sicherlich 1 Stunde. Dann wollen wir uns ein Nachtlager suchen, zurück gehen wir sicherlich nicht mehr. In der Safari Lodge gibt es noch einen schönen Platz. Für den Abend buchen wir uns gleich ein Silvester-Dinner!!! Das haben wir uns redlich verdient.
Am Nachmittag wollen wir zu den Victoria-Falls in Zimbawe. So eine Papierschlacht mit Stempeln an der Grenze haben wir noch nie erlebt. Vor allem die Beamtinnen sind richtige Dragoner. Sie sitzen mit mürrischen Gesichtern und einem Befehlston hinter ihren Schaltern, dass einem die Nackenhaare zu Berge stehen. Hier wirst du auch richtig abgezockt, für jeden Stempel zahlst du. Mit den Schuhen müssen wir zigmal durch Desinfektionsbäder laufen. Mich nervt es schon enorm und wir sind noch lange nicht dort. Nach 1 Stunde, und dazu muss man sagen, ist das noch sehr wenig können wir den Weg zu den Victoria-Falls in Angriff nehmen. Zum Weg dahin x Strassensperren, und man wird nicht schlau aus diesen Beamten. Jeder will was, Zigaretten, zu Essen, oder sonstiges, also für mich ist es heute alles ein bisschen zu viel, jedoch der Besuch bei den Falls war grandios. Der Anblick dieser tosenden Wassermenge, überwältigt uns und es entschädigt uns für die ganze Aufregung. Je näher man an die Fälle geht, umso nasser wird man. Ganz nahe erhält man eine richtige Dusche verpasst.
Am Abend geniessen wir bei Candle-Light ein super Essen und fallen schliesslich halt noch vor Mitternacht in unsere Betten. Happy new year halt ohne uns aber wir brauchen unseren Schlaf.
01.01.2009
Früh am Morgen fahren wir durch den Chobe NP und verlassen via der Grenzstation Ngoma Bridge Botsuana. Das Abenteuer Botsuana ist somit zu Ende und wir sind gespannt, was uns in Namibia erwartet. Nach den üblichen Grenzkontrollen und Desinfektionsbäder reisen wir nach Katima Mullilo. Dieser Ort liegt im Caprivi Strip und es gibt dort eine neuapostolische Gemeinde. Wir geben Gas und wollen versuchen den Gottesdienst dort zu besuchen. Die Suche nach unserer Kirche gestaltet sich sehr schwierig. Über holprige Strassen suchen wir eine halbe Stunde und finden nichts.Plötzlich sehen wir einen schwarz gekleideten Mann auf der Strasse. Wir sprechen ihn auf die neuapostolische Kirche an. Er sagt, dass es gleich dahinten ist, er Priester sei und der Gottesdienst leider schon beendet wäre. Wir btten ihn, uns den Weg zur Kirche zu zeigen und fahren mit dem Priester dorthin. Im Ämterzimmer hat der Bezirksälteste noch eine Besprechung mit Geschwistern. Wir stellen uns vor und begrüssen uns alle ganz herzlich. Der Bezirksälteste hält für uns einen Kurz-Gottesdienst und feiert mit uns heiliges Abendmahl. Es war eine herrliche und herzilche Begegnung mit unseren Brüdern und Schwestern aus Africa.
Wir fahren durch den Caprivi-Strip weiter nach Kongole und zum Camp Kwando. Ein herrlicher Campingplatz direkt am Fluss erwartet uns. Hier wollen wir nun 3 Tage bleiben und unser Material wieder in Ordnung bringen.
02.01. – 03.01.2009
Die Reise durch Botswana macht sich auch bei uns bemerkbar, und so geniessen wir es einfach vor unserem Zelt zu hocken und den wunderbar farbigen Vögeln zuzuschauen. Abends sind Gewitter angesagt und so beschliessen wir die Flussfahrt am 3.1.2008 morgens zu machen. Gift ist unser Bootsführer und erklärt uns all die verschiedenen Vogelarten. Hoffentlich sehen wir noch Krokodile und Hippos!!! Doch im Mudumu Park wurde in den 80-er Jahren so gejagt, dass es heute e nur noch wenige Tiere hat. Die Regierung möchte in Zusammenarbeit mit der einheimischen Bevölkerung dies wieder aufbauen, hoffen wir, dass es ihnen gelingt. Zwei kleinere Krokodile und eine Wasserechse hat Gift mit seinen Adleraugen dann doch noch für uns gesichtet.
04.01.2009
Wir beschliessen heute noch eine kleine Gamefahrt durch den Mudumu Park zu machen und anschliessend wollen wir weiter nach Divundu. Wir fahren grade mal 300 Meter in den Park hinein, da ein Geräusch und wir haben unseren ersten Platten. Für das Foto haben wir schon gelacht, Roli musste dann in körperlicher Schwerstarbeit das Rad wechseln. Nach gut einer Stunde haben wir es geschafft und fahren noch ein Stück weit in den Park hinein, leider haben wir nichts gesehen.
Bei der Rückfahrt zum Campingplatz besichtigen wir das Traditional Village Lianshulu. Wir werden freundlich empfangen und dann wird uns gezeigt wie so ein Dorfleben aussieht. Die Caprivier sind handwerklich sehr geschickt. Die Frauen sind für das Stampfen des Maisbreis sowie für die Flechtarbeiten und für den Hausbau zuständig. Ein ganz schön hartes Leben. Die Männer sind die Jäger, Wasserträger und für das Dach am Haus zuständig. Nachdem uns alles weitere noch gezeigt wurde, Mausefalle für das Korn, wie die Hühner geschützt werden usw. musste Roli noch einen traditionellen Tanz mitmachen. Wir sind beeindruckt von dem einfachen Leben, dass diese Menschen hier führen.
Auf dem Weg nach Divundu musste sich Roli noch als Automechaniker beweisen. Plötzlich leuchtete für uns eine unbekannte Warnlampe auf. Gemäss unserem Bordbuch sollten wir direkt zu einen Toyota Dealer, da Überdruck in der Dieselzufuhr herrscht. Ok, Toyota Händler wahrscheinlich 200 km weit entfernt, Telefon auch nicht vorhanden, so haben wir halt versucht dies selber zu lösen. Zwei afrikanische Boys haben uns geholfen und tatsächlich nach einigen Minuten konnten wir den Ueberdruck ablassen, Lampe erloschen und weiter geht’s.
Wir fahren weiter nach Divundu. Unsere Vorräte werden immer knapper. Beide träumen wir von einem guten Stück Fleisch vom Grill. Gemäss Namibiaführer soll es in Divundu einen Supermarkt geben.Mal schauen, was dieser zu bieten hat.
Nach 2 Stunden erreichen wir Divundu und suchen den Supermarkt. Es ist ein lokaler Supermarkt, der zwar Frischfleisch anbietet, aber wir getrauen uns dieses nicht zu nehmen, weil die Farbe des Fleisches ins graue über geht. Gott sei Dank finden wir in der Tiefkühltruhe noch ein Pack Chicken. Hurra der Tag ist gerettet, wir können heute abend wieder mal einen Braii machen.
Belohnt wurden wir am Abend durch den wunderschön gelegenen Campingplatz Nunda, welcher uns empfohlen wurde. Swimming-Pool, Aussicht auf den River, ein kühles Bier, was braucht man mehr?
05.01.2009
Heute besuchen wir die Tsodilo Hills, uralte Felsmalereien der SAN und Caprivier. Die Tsodilo Hills liegen aber wieder in Botsuana, und so müssen wir den ganzen Papierkrieg am Zoll halt wieder durchführen. Es ist gut, dass wir die auszufüllenden Daten mehr oder weniger schon auswendig können, und so geht es schnell. Hier noch etwas lustiges, dass wir am Zoll erlebt haben. Wir stehen also auf der Botsuanischen Seite und wollen ins Land einreisen. Die Zöllnerin gibt uns zu verstehen, dass noch den Stempel für die Ausfuhr des Fahrzeuges von Namibia fehlt. Oh Schreck, jetzt müssen wir nochmals nach Namibia zurück. Die Zöllnerin versteht unsere Lage und sagt in englisch, gehen sie einfach durch diese Türe und sie sind in Namibia und können den Stempel holen. Verdutzt schreiten wir durch eine Türe im Zollhaus von Botsuana und tatsächlich auf der anderen Seite sitzt eine namibische Zollbeamtin, die uns den Stempel geben kann. So geht das hier eben, kompliziert und doch manchmal einfach.
Die Tsodilo Hills Felsmalereien sind wunderschön und unser San-Guide erklärt uns alles. Mit Vollgas geht es dann zurück zu Grenze, weil der Posten um 18:00 Uhr schliesst.
06. 01.2009
Wir wollen die Poppa Falls (ein kleiner Wasserfall) besuchen. Die Besichtigung der Wasserfälle kostet 100 namibische Dollar und das finden wir etwas viel. Roli schleicht sich darum neben der Reception durch zu den Poppa Falls und macht ein paar Fotos. Plötzlich ruft mich ausserhalb des Zaunes ein Einheimischer an und offeriert mir eine Mokorofahrt auf dem Fluss zu den Poppa Fällen. Ich sage zu und wir treffeen ein paar Minuten später auf der Hauptstrasse den Einheimischen. Nach kurzer Diskussion erfahren wir, dass der Trip 1 Stunde dauert, 100 Namibische Dollar pro Person kostet und absolut ungefährlich sein soll. Wir sagen zu und er führt uns zum Fluss. Das uralte Mokoro sieht gut aus und so steigen wir ein und fahren den Fluss hinauf. Es ist gar nicht so einfach im Mokoro das Gleichgewicht zu halten und manchmal schwankt es darum bedrohlich. Plötzlich ruft unser Guide „HIPPO“ und reisst das Mokoro so gut es geht nach rechts. 15 Meter vor uns hebt ein Hippo seinen Kopf aus dem Wasser und grunzt laut. Marisa und ich sind etwas geschockt und finden den Auslöser beim Fotoapparat nicht gleich. Wir sehen dann noch einmal Hippos, dieses Mal im Gebührenden Abstand. Der Mokoro Ausflug war ein tolles Erlebnis.
Am Abend machen wir noch einen Game im Schönen Mahangu Game Parkt. Es hat sehr schöne Tiere und wir können wieder viele Fotos schiessen.
07.01.2009
Heute werden Kilometer abgerast, ca 700 km bis zu unserem nächsten Camping-Site in den Waterberg Wilderness Park. Auf der Fahrt dorthin sehen wir viele Dörfe. Menschen, die meilenweit laufen, um Wasser zu holen. Überhaupt, es ist unglaublich was diese Menschen laufen. Viele Kinder, die ihre Geschwister auf dem Rücken tragen und mithelfen müssen. Uns fehlen die Worte, wir sind beschämt, und sagen uns zigmal am Tag, wir sollten viel dankbarer werden.
Nach ca. 550 km sind wir in Grootfontein angekommen, unsere letzte grössere Stadt, wo wir unsere Einkäufe für die Zeit im Etosha Nationalpark tätigen werden. Im Führer habe ich gelesen, dass im Hotel Meteor die Möglichkeit besteht auf das Internet zuzugreifen. Hier an dieser Stelle möchte ich erwähnen, wie schwierig es ist Zugang zum Internet zu bekommen. In den grösseren Städten gibt es Internet-Cafés, doch die meiste Zeit funktioniert es nicht und es arbeitet sehr langsam, so dass wir manchmal für unseren Beitrag und ein paar Fotos 2-3 Stunden brauchen um unsere Homepage zu laden, ein mühsamer Prozess, aber es klappt nur mit viel Ausdauer und Geduld.
Da wir eben viel Zeit mit dem Internet gebraucht haben, beschliessen wir morgen noch die restlichen Kilometer zu fahren und gönnen uns ein richtiges Bett. In der Lala Panzi Lodge in Grootfontein werden wir von der freundlichen Christel empfangen. Die Lodge ist sehr einfach, aber uns freut es, hurra heute schlafen wir in einem richtigen Bett!!!
08.01.2009
Beim Abendessen in der Lala Panzi Lodge kommen wir mit einem einheimischen Namibier ins Gespräch. Der erzählt uns viel interessantes über das Land und das Leben. Als wir ihm unsere Reisepläne erzählen, rät er uns, einiges wegzulassen und dafür ein anderes Mal wiederzukommen, Wir wollen auf den Rat hören und beschliessen heute direkt in den Etosha Nationalpark zu fahren. Auf der Fahrt dorthin besuchen wir den grössten Meteoriten der Welt, Hoba-Meteroit. Ein ganz schön grosser Brocken. Rund um den Meteoriten wurde eine schöne Anlage gebaut, sodass wir eine kleine Weile dort verbringen und einfach die Stille geniessen. In Grootfontein steht noch ein altes deutsches Armee-Fort aus der Kolonialzeit. Hier erfahren wir doch einiges Interessantes aus dieser Zeit. Ein grosser Teil der Sammlung ist noch sehr gut erhalten und es ist einfach erstaunlich, wie die Menschen früher auch zurecht gekommen sind!!
Nach ca. 2 Stunden Fahrt stehen wir vor dem bekannten Etosha Nationalpark , am Lindquist-Gate. Insgesamt werden wir 5 Tage im Etosha verbringen und hoffen, wieder viele verschiedene Tierarten zu sehen. Zwei der Big Five fehlen uns nämlich noch, das Nashorn und der Leopard, so ist also wieder Spannung angesagt!
10.01.2009
Heute geht es wieder mal früh los. Bereits um 05:45 heisst es Aufstehen und alles Abfahrtbereit machen. Wir wollen heute nämlich mal einen Morgen-Game machen. Es wird ein richtiger Hyänentag. Bereits nach 5 km sehen wir eine Spottethyane.
Sehr beeindruckend war auch die Fahrt in die Salzpfanne. Einige Fata Morganas sind zu sehen. Die Hitze ist fast unerträglich. Dann fahren wir weiter zum Halali-Camp. Plötzlich sehen wir noch einen mächtigen Löwen mit seinen Löwinnen.
Das Halali-Camp ist super. Ein grosser Swimmingpool und eine schöne Campsite. Am Abend gehen wir nochmals auf einen Game, und was sehen wir? Ein ganzes Rudel Hyänen!
11.01.2009
Der letzte der 3 Campsites im Etosha Nationalpark ist der Okaukuejo. Diesen wollen wir heute anfahren, er ist ca 75 km vom Halali Campingplatz entfernt. Wir sind bereits wieder früh unterwegs, da wir möglichst viele Tiere noch an den Wasserstellen antreffen wollen. Doch wir stellen fest, es wird bereits schon wieder heiss, der Nationalpark ist staubtrocken und die Tiere verkriechen sich. Arme Tiere, hoffentlich regnet es bald, den schon einige der Wasserlöcher sind ausgetrocknet. Der Etosha ist von der Natur her einzigartig und sehr abwechslungsreich, so geniessen wir die Natur mit den zu sichtenden Tieren. Aber ein Nashorn zu sehen, wäre schon noch schön! Beim Campsite angekommen, werden die Besucher darauf aufmerksam gemacht, dass es ein Waterhole gibt, dass man zu Fuss erreichen kann und sich dort von 20.00 – 22.00 Uhr die Nashörner treffen. Ok, dann wollen wir dies in Angriff nehmen. Einen schönen Gruss an Monika Frehner, wir sind auf dem Turm gestanden, haben hoffentlich die schönsten Sundowner-Fotos gemacht und an euch gedacht, ich habe es versprochen, wenn es soweit ist...
Wieder zurück zum Waterhole, gegen 21.00 Uhr machen wir uns mit Taschenlampe auf den Weg, ich möchte nur ein Nashorn sehen!!! Wir trefffen auf 4 Giraffen und einen Schakal und sonst ist eigentlich nichts los. Das macht gar nichts, wir setzen uns hin und warten mal was das Programm so bringt. Plötzlich taucht im Hintergrund ein Schatten auf und bewegt sich langsam zum Wasserloch zu. Beim genaueren Hinsehen, wow ein Nashorn und gleich dahinter noch das Kalb. Uns stockt der Atem, es ist faszinierend, zuerst wird getrunken und geschaut, und dann wird gebadet. Das ist ein richtiges Szenario.
Es dauert auch nicht lange, wieder Schatten im Hintergrund, 1 Nashornbulle taucht auf. Der darf aber nicht ans Wasser, das Nashornweibchen macht riesigen Radau, und so zottelt er wieder ab und begegnet 3 weiteren Nashörner, die ebenfalls nicht gut auf ihn zu sprechen sind, hey, das ist spannender als jeder Tatort-Krimi! Judihui, wir haben 6 Nashörner gesehen.
Nur eine kurze Zeit später, kommt ein riesiger grauer Schatten von rechts, ein Elefantenbulle und der beherrscht die Szene. Der steht mitten ins Wasserloch. Trinkt vor sich hin, die anderen Tieren müssen am Rande warten, es ist unglaublich!!! Gegen 23 Uhr verlassen wir das Schauspiel und fallen glücklich in unsere Kojen.
12.1.2009
Trotz allem Spektakel, wollen wir den Etosha verlassen, denn wir haben noch einige Kilometer vor uns, wir wollen noch in den Norden zum Kaokoveld, wo die Himbas zuhause sind. Unser heutiges Ziel ist die Cheetah-Farm in der Nähe von Kamanjab, ca 250 km vom Etosha entfernt. Gemäss Führer leben 3 zahme Geparde direkt auf der Farm und ca. 15 freilebende im angrenzenden Park. Die Cheetah-Farm ist ein Projekt, das von einem namibischen Ehepaar geleitet wird.
Wir sind wieder mal ganz alleine auf dem Camp-Site und warten auf James, dem Tierpfleger, welcher uns zu den Geparden führen wird. Ein richtiger Streichelzoo, aber mir klopft das Herz bis zum Hals, also so eine Pussycat zu streicheln, ist schon ganz schön aufregend. Ich lasse es aber lieber bleiben , übrigens Roli hatte auch nicht den Mut. Ein Gepard ist auf mich zugekommen und hat an meinen Beinen geschnurrt und mir die Beine geleckt. Fühlt sich wie ein Peeling an, ok alles gut.. Wir haben es also vorgezogen in einem sicheren Abstand dem Treiben und der Fütterung zuzuschauen. Anschliessend sind wir mit James in den Park gefahren um bei der Fütterung der Tiere dort zuzuschauen. Die Tiere werden täglich 1x gefüttert, manchmal machen sie auch selber einen Kill, aber man will gut auf die Tiere achtgeben. Gefüttert werden sie mit Eselfleisch, armer Esel, daher der Name!! Wir fahren also auf einem Pickup durch den Park. Roli und ich sowie ein Behälter voll mit Eselsfleisch. Es dauert auch gar nicht lange und die Geparde sind uns bereits auf den Fersen. Man stelle sich vor, 15 Cheetahs auf der Pelle und James im Fahrerfond, der sich eine Kugel ab den Touris lacht. Ich denke nur, hoffentlich springen die Geparde nicht auf die Rampe und verwechseln uns mit dem Frischfleisch…
13.1.2009
Die Cheetahs haben wir gut überstanden, nein hat uns sehr gut gefallen und heute geht es weiter nach Opuwo. Wir wollen wir noch etwas über die Himbas erfahren. Zuerst fahren wir auf geteerten Strassen Richtung Opuwo. In dieser Region sehen wir viele Hereros Die typische Tracht der Herero-Frauen geht gemäss Führer noch auf den Einfluss deutscher Missionare während der wilhelminischen Zeit zurück. Sie besteht aus einem riesigen Reifrock, der über mehrere Unterröcke getragen wird, dazu ein hornförmiger Hut bzw. Kopfschmuck.
Die Landschaft ist sehr reizvoll,viel grün mit sanften Hügeln und der roten Erde, wunderschön dies anzuschauen. Die letzten 70 km wollen wir doch noch mehr über die Dörfer und Hereros erfahren und gehen abseits der Teerstrasse wieder mal auf eine Offroad-Strasse. Die Sandpiste fühlt sich gut an, für mich stimmt alles, bitte einfach kein Wasser auf der Strasse. Aber wir haben Glück, und es geht alles glatt. Ich bin am Fahren, plötzlich vor uns ein Raubvogel, wir vermuten einen Adler, der sich am Boden ein Vogelstraussküken gekrallt hat. Es ist entsetzlich zum Zuschauen, aber so ist die Natur. Wir vermuten es, dass der Adler dem Küken zuerst beide Beine gebrochen hat, damit es nicht mehr weglaufen kann und anschliessend wollte er es töten, aber da sind wir dazugekommen und so ist der Raubvogel davongeflogen. Das arme Küken, es wollte sich wieder aufrappeln, aber es konnte ja nicht mehr davon laufen. Wir sind dann weitergefahren, damit der Raubvogel hoffentlich schnell zurück kommt und dem Elend ein Ende macht.
Die Fahrt nach Opuwo durch das Hinterland ist wunderschön. Springböcke und Kudus kreuzen unseren Weg und die Natur einfach unbeschreiblich.
In Opuwo angekommen stehen sicherlich 20 Frauen und ein Dutzend Kinder hinter unserem Auto und wollen ihren Schmuck verkaufen. Das geht dann auch recht dreist ab, alle schwatzen auf dich ein, bewerfen dich fast mit Schmuck, du hast keine Chance mehr zu entkommen. Ich habe dann etwas gekauft, in der Hoffnung das es gut ist, denkste. So blieb mir nur noch die Flucht ins Auto übrig. Africa kann manchmal schon anstrengend sein….
14.1.2009
Heya heute hat unser Domi Geburtstag, happy birthday, all the best for you. A big huge from namibia!
Heute werden wir gemeinsam mit einem Local Guide ein Himba und Herero-Dorf besuchen. Skopie hat uns geraten ein paar Geschenke mitzubringen. Weissen Zucker, Tee, Tabak und natürlich Süssigkeiten für die Kinder. Nach gut einer Stunde ins Landesinnere, erreichen wir Oruwanje. Nachdem Skopie mit dem Dorfältesten gesprochen hat und wir ihm unsere Geschenke übergeben haben dürfen wir mit den Menschen reden und ein paar Fotos schiessen. Man kann sich dies kaum vorstellen, die Menschen hier leben unter den härtesten Bedingungen, Staub, Sand und vorallem wenig Wasser. Alle warten auf die Regenzeit, damit auch das Vieh wieder genug zum Fressen bekommt. Die Eindrücke sind deshalb sehr intensiv und wir sind innerlich sehr aufgewühlt und auch geschockt. Unser Eindruck ist, die Kinder sind in keinem besonderen guten Zustand, dreckig in Lumpen gekleidet, „ä grüsigi Schnudernasä“ es fällt uns schwer darüber hinwegzuschauen. Aber so ist es in Africa, Armut und Not ist hier sichtbar. Wir leben sehr priviligiert, dies wird uns in diesen Momenten sehr bewusst.
Hier erleben wir, wie lebenswichtig Wasser ist, die Kinder betteln um Wasser, Nahrung aber auch um Geld und Süssigkeiten. Das haben schon die kleinsten intus, die Hand auszustrecken und manches Kind kann dann sehr fordern sagen, give me money, give me sweetie. Dieser Teil unserer Reise macht uns schwer zu schaffen. Wir sehen aber auch, dass in diesen Dörfern nicht viel geschieht, überall hocken die Menschen vor ihren Hütten, es wurde uns mehrmals gesagt, die schwarze Bevölkerung sei faul. Wir wollen uns dazu nicht äussern. Trotzdem es war eindrücklich und die Kinderaugen solltet ihr alle sehen, wenn sie etwas bekommen haben!
Nach der Dorfbesichtigung sind wir dann weiter zum Camp Aussicht gefahren. Die Fahrt durch das Kaokoveld ist wunderschön. Es ist hügelig und teilweise sind die Strassen so steil, dass wenn man den obersten Punkt erreicht hat , die Abfahrt gar nicht sieht, die wilde Maus lässt grüssen. Die abwechselnden Farben sind nicht zu beschreiben. Aber zurück zum Camp Aussicht. Dieser Campsite liegt auf ca 1600 Meter Höhe und Marius Steiner betreibt hier eine Dioptase-Mine. Dioptase ist ein Halbedelstein und es gibt (falls ich es richtig verstanden habe) nur noch 3 Minen weltweit. Der Stein hat eine blaue bis smaraggrüne Farbe. Wir haben die Mine besichtigt und durften noch ein paar Steine mitnehmen.
Am Abend haben wir einen unserer schönsten Sonnenuntergänge erlebt, wir hatten einen Weitblick von ca. 50 km!!
15.1.2009
Wir haben in dieser Einsamkeit sehr gut geschlafen und haben dann unsere Reise heute mal ein bisschen später fortgesetzt. Unser Ziel ist heute der Omarunga Campsite in Warmquelle. Zuerst haben wir in Sesfontein noch einen Abstecher in die Hoanib-Wüste gemacht, wir wollen noch Wüstenelefanten sehen. Schon nach kurzer Fahrt merken wir, hey jetzt sind wir aber definitiv in der Wüste angelangt. Die Landschaft auch hier, einfach gigantisch.
Wir haben uns dann trotz GPS verfahren, da die Normalroute nicht fahrbar war und nach 3 Stunden, ohne einen Wüstenelefanten gesichtet zu haben, finde ich, es ist genug. Teilweise war soviel Sandaufwirblung, dass wir stehenbleiben mussten, weil wir einfach nichts mehr gesehen haben. Ich war in meinem ganzen Leben noch nie so staubig, die Schleimhäute sind total gereizt, aber das gehört gemäss Roli auch dazu. Anschliessend an unsere Wüsten-Safari fahren wir den Omarunga-Campsite an. Zuerst Sandspur, dann Schotter, dann holperi Strasse und am Schluss noch eine Schlucht-Fahrt, uns haut es hin und her, hoffentlich halten die Räder!! Aber alles glatt gegangen und wir können unser Zelt an einem sehr romantischen Ort aufstellen. Nur einige Meter davon entfernt ein Naturswimming Pool. Der Pool liegt eingebettet in einer Felsnische mit kleinem Wasserfall, smaraggrün das Wasser, kann man sich das vorstellen! Das Bad war sehr ausgiebig und morgen früh, werden wir bestimmt nochmals reinhüpfen.
16.1.2009
Heute sind es nur ein paar Kilometer vielleicht 100 nach Twyfelfontein. (Zweifelsquelle). Auch hier kann man nur sagen, Landschaftlich fantastisch. Es ist ziemlich schwül und drückend und heute sitzen wir mal nur vor unserem Zelt. Gegen Abend haben wir noch ein „Sehenswürdigkeiten“ an geguckt. Die Organ Pipe, (4 m hohe Doleritsäulein, grobkörniger Basalt, verbrannte Berg, ein vulkanischer Ausläufer, der aussieht, als sei ein verheerendes Feuer über ihn hinweg gefegt.
17.1.2009
Heute ist ein besonderer Tag, wir werden in einer wunderschönen Lodge übernachten, in der Vingerklip-Lodge. Darauf habe ich mich schon viele Tage gefreut. Auf der Fahrt dorthin gibt es noch den Petrified Forest (versteinerte Wald). Dazu noch eine lustige Geschichte. Gemäss unserem Führer ist der Weg dorthin ca 30 km. Aber schon nach wenigen Kilometern, ein Schild an der Strasse, ein alter Mann steht mittendrin und dirigiert uns direkt zum „Petrified forest“. Hier stehen vier Jungs schon in ihrer „Reception“ und sagen, dass sie die Guides hier sind. Ok, kommt uns etwas seltsam vor, aber die Jungs waren so süss. Der Aelteste machte seine Sache auch richtig gut, erklärt uns jeden Stein und zeigt uns die seltene Welwitschia-Pflanze. Die Pflanze ist über 200 Mio Jahre alt.
Wir schiessen ein paar Fotos, die Jungs möchten uns noch Steine verkaufen. Uns hat es gefallen und wir tun ihnen den Gefallen. Wir haben zwei Steine auf 20 namibische Dollar gehandelt. Jetzt leuchteten wieder Kinderaugen, Freude ist einfach ansteckend. Kurz bevor wir weggefahren , kommt der Vater der Kinder und holt das Geld. Das verstehen wir unter Familienbusiness. Angefangen vom Grossvater, der die Leute an die richtige Stelle dirigiert, die Kinder als Guides und der Vater als Finanzbuchhalter. Uns hat dies lustig gedünkt. Nach 20 Minuten erreichen wir dann das „Original“ und sind beeindruckt über die versteinerten Bäume. Uns fällt auch auf, dass die Jungs im falschen Petriefied Forest alles massstabgetreu kopiert haben was die Organisation und das Business betrifft (Parkplätze, Bucheinträge, Wegmarkierungen etc.). Einfach genial wie die Africans manchmal improvisieren.
Kurze Zeit später verlassen wir die Hauptstrasse und fahren auf einer Nebenseite in die Vingerklip-Lodge. Wir sehen einen Jungen, ca 14 Jahre, der seine Ziegen hütet und auf seiner „Gitarre“ spielt. Gitarrenbau: man nehme eine Blechkiste, macht an der richtigen Stelle Löcher rein, der Gitarrenhals ist ein Stück Holz, bespanne das ganze mit dünnem Draht und fertig ist das Musikinstrument. Für uns hat er extra nochmals das Lied gespielt und es war richtig gut!! So und jetzt geniessen wir unsere kurze Zeit in der fantastischen Vingerklip-Lodge. Übrigens ein Geheimtipp für jeden der mal nach Namibia reisen will!!
20.01.2009
Heute morgen hatten wir Besuch von 2 einheimischen Boys, welche im Dorf der Spitzkoppe wohnen. Roli kauft ihnen noch 2 geschnitzte Nüsse ab und wir teilen mit ihnen unser letztes Brot. Den auch diese beiden haben Hunger und Durst. Anschliessend fahren wir eine nicht ganz ungefährliche Sandpiste an die Küste nach Hentjesbay. Wir schnuppern nach genau 37 Tagen wieder mal frische Meeresluft. Auf einer Salzstrasse geht es nach Swakopmund. Wir verlieben uns grad in diese schöne Stadt mit all den historischen deutschen Bauwerken. Diese Stadt lebt und wir sind wieder mal in einer ganz anderen Welt.
21.01.2009
Obelix würde zu Asterix sagen: Die Romas spinnen!! Wir lassen uns auf das Abenteuer ein, die Wüste bis hinunter zu den Dünen von Soussusvlei mit einer fünfplätzigen Cessna zu überfliegen. Ein Schweizer betreibt hier seit 12 Jahren ein Flugbüro. Weil wir so richtig im Kaufrausch sind, werden heute noch ein paar Geschenke für unsere Family, Freunde gekauft (jeder kriegt etwas, aber wir verraten natürlich nicht was). Der Flug war einzigartig, obwohl Roli mit den Luftlöchern kämpfte und ich mit Platzangst. Nach dem Flug über die Düne 45 hat der Pilot die Maschine dann etwas zu steil nach oben gezogen (Red Bull Air Race), und schon war es passiert, Roli musste kot…. Ziemlich geschafft, etwas verschmutzt und mit über 300 Fotos steigen wir dann nach der Landung aus der Cessna. So schnell werden wir nicht mehr fliegen! Wir kaufen dann noch ein und machen alles wieder bereit für die nächsten Tage!!!
22.01.2009
Nach unserem „wüsten“-Flug möchten wir nun in den Namib-Naukluft Park reinfahren. Wir geniessen die Autofahrt in vollen Zügen, für Roli nur „Schlaglöcher“ und für mich genügend Platz!!
Der heutige Reisetag wird länger sein, ca 420 km inkl. 3 Passfahrten. Den ersten Pass, Kuiseb-Pass erreichen wir dann nach ca 200 km. Eine herrliche Strecke mit riesigen Weidenflächen. Der anschliessende Gamsberg-Pass ist dann doch anspruchsvoll. Die Strasse ist steil und holprig, aber ich fahre gemäss Roli ganz passabel. Die Aussicht auf dem Plateau ist einfach wieder mal gigantisch. Doch hinter uns türmen sich schwarze Regenwolken und es dauert auch gar nicht lange und es beginnt seit mehreren Wochen zu regnen. Die Sandpiste verwa ndelt sich in Kürze in eine Schmierseifenpiste und vorsichtiges Fahren ist angesagt. Ich geniesse den Regen,so herrlich ,nach all der Hitze, die Regentropfen prasseln auf das Autodach und mir direkt auf das Hosenbein, anscheinend haben wir nur ein Schönwetter-Auto, irgendwoher kommt das Wasser, aber was soll’s. Doch hier in Namibia entkommst du dem Regen relativ schnell, nur ein paar Kilometer weiter, und die Sonne strahlt und wir können nun den letzte Pass den Spreegtshogde überqueren. Den Tipp haben wir von Reni und Stefan erhalten, vielen Dank, war super. Die Aussicht ist gigantisch und man sieht weit in den Namib-Naukluft . Gegen 17.00 Uhr erreichen wir zwar müde aber total eingenommen von dieser Landschaft unseren Campsite „Weltevrede“.
23.01.2009
Heute wollen wir die berühmten roten Dünen Sossusvlei besichtigen. Gesehen haben wir sie ja schon der Vogelperspektive, aber noch eine besteigen, das wollen wir dann schon noch. Nach einer Stunde erreichen wir die Düne 45, der Name deshalb, weil sie genau 45 km von Sesriem entfernt liegt. Schnell die Wanderschuhe montieren und dann losmarschieren. Wir kommen auch zügig voran und ca 30 Minuten später erreichen wir den „höchsten“ Punkt. Noch ist es angenehm kühl. Doch beim Absteigen merken wir, wie der heisse Sand in unsere Schuhe dringt. Aber wir geniessen den „Abstieg“ wie kleine Kinder. Sand macht ebenso Spass wie Skifahren. Die Wüstenlandschaft ist nicht zu beschreiben, sie „haut“ einem einfach um, wir haben sie für uns so beschrieben, trostlos wunder, wunderschön. Ein Farbenspiel zwischen den hellen, ockerfarbenen bis roten Sand. Aber weiter geht’s, wir wollen noch die Düne Dead Vlei besteigen, ein Wahnsinn im Sommer?
Unterdessen ist es jedoch bald Mittag und die Sonne brennt gnadenlos. Nach ca 1 Stunde Fussmarsch haben wir die Vlei’s (Salzpfannen) durchquert und die Düne ca 150 Meter erklommen. Bei jedem Schritt versinken wir wadentief in dem heissen Sand (ich habe gelesen, die Oberfläche wird bis zu 70 Grad heiss) und dieser heisse Sand klebt an unseren verschwitzen Waden und vieles rinnt direkt in den Schuh rein. Wir haben das Gefühl es verbrennt uns die Waden und die Fusssohlen. Hey Waldburger, ich kann nicht mehr, zurück müssen wir ja schliesslich auch noch. Roli geht es ebenso und so kämpfen wir uns buchstäblich zum Auto zurück. Wir haben ca 1 Kilo Sand im Schuh und leichte Verbrennungen an den Schuhrandsohlen. Ja so sind eben die Roma’s, die spinnen zwischendurch wieder mal, aber sicher wieder mal ein Abenteuer von dem wir noch lange sprechen werden.
24.1.2009
Die Nacht haben wir auf dem Campsite Bethesda verbracht, es war wirklich eine Oase mit Swimmingpool. Das Wüstenunternehmen „Besteigen der Dünen in der Mittagshitze“ hat uns schon noch Energie gekostet. Aber wir haben gut geschlafen und unser heutiges Ziel heisst Koimasis. Eine Ranch mitten in den Tirasbergen. Die Reise dahin führt uns durch den NamibRand Park. Einfach wunderschön, wir fahren durch riesige Weidenflächen, gelb, golden und sehen dann zu Beginn gleich ein paar für uns Schweizer ungewöhnliche Strassentafeln. Achtung Zebra, Achtung Giraffe usw. Und tatsächlich sehen wir viele Tiere, die schon unterwegs sind oder unter den Bäumen Schatten suchen. Einen Abstecher nach Schloss Duwisib liegt auch noch drin. Das Schloss wurde genau vor 100 Jahren von einem deutschen Offizier, Hansheinrich von Wolf erbaut und ist doch noch gut erhalten. Für den Transport der schweren antiken Möbeln (Barockschränke) sind dazumal 22 Ochsenkarren beladen und 330 km durch die Wüste transportiert worden. Es gab sie auch schon vor 100 Jahren, verrückte Leute!!
Unser Fahrt geht weiter in die Tirasberge und ist auch wieder mal unglaublich, all die schönen Bilder will man sich einprägen, aber dies ist schlicht unmöglich, schon kommt das nächste, einfach super schön. Die Koimasis Ranch liegt auf einer Hochebene und es sind 20 km vom Einfahrtstor bis zur Ranch! Wir beziehen unseren Campsite inmitten einer kleinen Schlucht und geniessen die Stille. Der Campsite ist der Natur angepasst und verleiht einem das Gefühl, der einzige Mensch auf Erden zu sein.
25.1.2009
Wir sind frühzeitig zu Bett gegangen, weil so ein Reisetag einem ganz schön müde macht. Doch schon beim Besteigen unserer „Hühnerkabine“ merken wir, wie ein starker Wind um das Zelt pfeift. Wir liegen im Zelt und es „klepft und tätscht“ keine Chance so einzuschlafen. Wir müssen unser Zelt besser fixieren. Dazu öffnen wir unser Fenster und was wir jetzt zu sehen bekommen werden wir in unserem ganzen Leben nie mehr vergessen. Einen Sternenhimmel , unbeschreiblich. Jeder Zentimeter am Himmel leuchtet, wir sind nur dagelegen und haben in dieses Lichtermeer geguckt und immer wieder gesagt, das ist einfach nicht möglich!!
Ok, wir haben mässig geschlafen aber was soll’s der nächste Reisetag kommt und heute fahren wir nach Lüderitz. Die Landschaft dorthin ist spannend aber es windet so stark, dass der ganze Sand von Dünen sich auf der Strasse niederlegt und du beim Aussteigen innert Sekunden sandgestrahlt bist. Die Stadt hat ein paar historische Gebäude gefällt uns aber beiden nicht und wir verlassen sie auch wieder zügig. Wir bewundern die Menschen hier, die das alles aushalten!!
26.1.2009
Die Idee war eigentlich in Lüderitz einzukaufen, aber auch hier schliessen die Shops am Sonntagmittag und deshalb haben wir beschlossen für heute mal das Campieren sein zu lassen und gönnen uns eine Übernachtung in der Lodge Klein-Aus-Vista.
Am Morgen früh werden wir durch das Pfeif-Signal eines Zuges geweckt. Tatsächlich führt eine Schmalschmurbahn von Lüderitz nach Keetsmanshop. Es werden am Montag und Mittwoch Güter transportiert. Ganz gemählich hottert die Diesellok an unserer Lodge vorbei.
Unser heutiges Ziel ist der Quivertree Forest. Dort wächst der Köcherbaum (kokerbaum), der eigentlich kein Baum sondern eine Aloe-Pflanze ist. Eine ganz eigenartige Pflanze, die von den San benutzt wurde, Köcher für ihre Pfeile herzustellen.
Zuvor mussten wir aber ca 240 km geradeaus durch die Wüste fahren - aber das Beste - heute fahren wir seit langem wieder mal auf einer richtigen Teerstrasse!
Die Landschaft ist sehr öde und wir machen uns den Spass ihr einen Namen zu geben. Wir nennen sie die Pudding- und Gugelhopf Fahrt. Aus der Landschaft ragen nämlich Krater und Dünen, die aussehen wie Caramel-Köpfli und Gugelhopf oder Marmorkuchen.
Nach ca. 2 Stunden Fahrt entdecken wir die Diesellok von heute morgen. Wir warten am Strassenrand und denken, die kommt sicher bald. Aber wir warten gute 30 Minuten und dann sehen wir sie dahertuckern, doch wir wollten unbedingt ein Foto machen und haben deshalb gewartet. Wir winken dem Lokführer und der hat auch seinen Spass und lässt etwa 10 mal das Zugsignal ertönen. Wir lachen und freuen uns, dies ist halt nur in Afrika möglich.
27.1.2009
Letzte Nacht hatten wir Sturm. Kurz nachdem wir ins Bett gekrochen sind fing der Wind an zu blasen und wir sahen in weiter Ferne wie sich das Gewitter zusammenbraute. Wir denken, dass nun die Regenzeit bald anfangen wird und wir heute Nacht auch nass werden. Also wieder dieselbe Prozedur, Zelt gut fixieren, das Wetter beobachten und abwarten. Würde sich das heftige Gewitter uns nähern, so würden wir ins Auto flüchten. Wir haben wieder Glück! Der heftige Wind bleibt, aber wir bleiben trocken. Irgendwann hat uns die dann die Müdigkeit so übermannt, dass wir trotz Sturm eingeschlafen sind. Hey sind wir jetzt sturmerprobt??
Heute wird es keine grossen Reiseunternehmungen geben, als erstes besuchen wir den Köcherbaum-Wald und anschliessend fahren in den Giant Ground, dass sind Felsformationen, die richtig spannend sind. Doloritgestein, vulkanischer Herkunft, das unter grossem Druck und mit grosser Hitze vor Millionen von Jahren an die Erdoberfläche gekommen ist. Die Abkühlung formte und spaltete dieses Gestein und hat ihnen die lustigen Formationen gegeben, wie es der beste Statiker nicht hinbekommen würde.
Anschliessend wollen wir noch die Mesosaurier Fossilien bewundern. Am Eingang zum Mesosaurier-Farm wurden wir durch den Eigner herzlich begrüsst und er führte uns durch die tiefe Vergangenheit. Sein Sohn hat vor Jahren als kleiner Bub die erste Fossilie entdeckt. Es war sehr spannend, vorallem hatte dieser Mann so einen riesen Stolz und eine Begeisterung für sein Land (sehr karges Land) dass wir uns davon anstecken liessen.
Am Nachmittag gibt’s ein Picknick am Naute Staudamm, der zweitgrösste künstliche Wasserspeicher Namibias. Es ist sehr heiss und nur allzu gern wären wir in die kühlen Stauseefluten gesprungen.
Übernachten werden wir heute direkt an einem Bahnhof mit „3“ Gleisen und wöchentlich 2 Zügen. Das Hotel Seeheimwurde bereits 1908 erbaut und liegt als einziges Gebäude neben dem Bahnhof mitten in der Wüste in einem kleinen Canyon. Aber es hat einen Swimmingpool!!!!
28.1.2009
Nach einem deftigen „Bauernfrühstück“ wollen wir heute an den Fish River Canyon. Gemäss Reiseführer haut dieser imposante Canyon jeden Besucher um. 110 km lang, 27 km breit und er erreicht eine Tiefe von 550 m. Wir kommen zügig voran und entdecken viele kuriose Dnge auf unserem Weg. Die ausrangierten Oldtimer, bewachsen von Kakteen lassen uns einfach in alte Zeiten hineinblicken, alte Reklameplakate von anno dazumal sind einfach herrlich. Die lustigen Doloritsteine, gehauen in Würfel liegen kilometerweit neben der Strasse. Die Landschaft ist karg und es ist bereits wiederum sehr heiss. Gegen Mittag erreichen wir den gigantischen Fish-River Canyon. Es gibt einen Aussichtspunkt in der Nähe des Camping-Platzes und von dort aus hat man einen herrlichen Blick über den Canyon. Doch nur ein paar Tümpel sind sichtbar, die Regenzeit wird hier erst gegen März – April einsetzen und so sieht das ganze relativ öde aus.
Wir sind uns schon seit ein paar Tagen einig, die Reise war wunderschön, mit enormen Eindrücken ,aber wir fühlen uns ein wenig ausgelaugt und wir wollen wieder zurück in die Zivilisation. Deshalb beschliessen wir die Wüste und Einöde zu verlassen und heute noch an unsere letzte „Station“ zu reisen. Der Oranje River in Aussenkehr.
Zunächst führt der Weg noch aber über die Wüste ca 130 km. Auf unserem Weg dorthin, in Ai-Ais gibt es noch Thermalquellen, die wollen wir noch besichtigen. Das „Dörfchen“ liegt am Ende des Canyons und die Hitze ist unerträglich (Thermometer zeigt über 40 Grad am Schatten an!), nur ein paar Security-Wächter sind noch dageblieben, sonst ist es totenstill. Saisoneröffnung erst wieder im März. Na ja schade, dann geht es halt schnell weiter.
Wir sehnen uns nach Wasser und schon nach gut 2 Stunden öffnet sich vor uns die Landschaft des Oranje River! Der Oranje River mit den rieisgen Traubenplantagen liegt vor uns. Das ist einfach unglaublich, du fährst kilometerweit durch die Öde und plötzlich ändert sich alles schlagartig. Die Gefühle spielen total verrückt, Roli und ich fallen uns in die Arme, wir haben es geschafft und am Schluss unserer Wüstenreise dürfen wir noch Rast in dieser Oase machen. Die Lodge ist wunderschön mit Swimmingpool und wir plantschen wie die Kinder im Wasser und sind sehr sehr dankbar, dass alles so gut gelaufen ist.
Am Abend spricht uns Birgit, eine Namibierin, deutscher Abstammung an und findet es traurig, dass unsere Reise zu Ende ist. Nein, wir sind total glücklich, es war für uns eine echte Herausforderung, wir haben uns auf Afrika eingelassen, dass so faszinierend aber auch für uns Europäer in vielen Dingen einfach unverständlich ist. Jetzt gilt es erst mal die Eindrücke zu verarbeiten und darum gönnen wir uns noch ein paar Tage in der Region von Cape Town, und werden uns dem „Nichtstun“ frönen, vielleicht ein bisschen Golf spielen.
Jetzt ist auch dieser Zeitpunkt gekommen, wo unser Tagebuch das letzte Kapitel erreicht hat. Dankie, (Africaans) ,yalo (Owambo) ,kankan (Damara/Nama) du wunderschönes Afrika, für alles was du uns auf unserer Reise gegeben hast.
Wir konnten Halt in unserem Leben machen, die Einsamkeit konnten wir zum Teil geniessen, manchmal war es hart und beängstigend. Unvergesslich bleiben das Leuchten in den Kinderaugen, wenn wir ihnen Sweeties gegeben haben, der Junge, der für uns auf seiner selbstgebauten Gitarre ein Lied gespielt hat, die wunderschönen „wilden“ Tiere in Botswana, die Farben Namibias, der alte Mann und seine Jungs im Petrified Forest, die uns so köstlich an der Nase rumgeführt haben, der Sternenhimmel in den Tirasbergen, usw.
Abschliessend : (Roli stänkert schon). Wir freuen uns riesig auf zuhause, vorallem auf Drei-, Vier-, Fünf-, Zwanzigsamkeit und auf die Zeit, wo wir unserem Enkelkind (es kommt bald) bei einem Lagerfeuer die Geschichte seiner Grosseltern erzählen können, was sie so alles in Afrika erlebt haben.
Totsiens Africa, Grüezi Schwiiz!